Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir befassen uns heute mit dem wichtigen Thema Altersvorsorge, und in der Diskussion ist da viel durcheinandergekommen; denn es gibt ja die drei Säulen der Altersvorsorge: einmal die gesetzliche Rente in der ersten Säule, die betriebliche Altersversorgung in der zweiten Säule und dann in der dritten Säule die private Altersvorsorge. Über diese reden wir heute, auch wenn über die erste Säule gestritten worden ist, obwohl sie heute gar nicht Gegenstand ist. Es ist schon bezeichnend, diese Trauerarbeit der sich scheidenden Partner der Regierungskoalition und die Art und Weise zu sehen, wie sie sich hier beschimpfen. Wenn Sie die Arbeit vorher gemacht hätten, dann hätten Sie sich das Ganze ersparen können. Fakt ist, dass durch Sie drei – Rot, Grün und Gelb – ab 1. Januar 2025 die Menschen weniger im Geldbeutel haben. Dieses Streiten ist unseriös. Sie machen die Menschen arm und machen hier noch ein Theater, was wirklich seinesgleichen sucht, liebe Kolleginnen und Kollegen. Es geht letztlich in dem Gesetzentwurf heute um das, was Sie nicht in Ihrem Rentenpaket II durchgebracht haben. Fakt ist: Es ist in dieser Legislatur beim Thema Rente gar nichts passiert. Jetzt legt die FDP einen Gesetzentwurf vor, mit dem die dritte Säule, die private Altersvorsorge, reformiert werden soll. Ich finde: Der Gesetzentwurf an sich ist richtig. Denn ich halte es für richtig, dass wir Aktien und Fonds in gewissem Umfang in der geförderten privaten Altersvorsorge zulassen, weil natürlich auch die Wertermittlung und die Werterwartung aus dem Kapitalmarkt richtig ist. Wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, natürlich gleich vom „Teufelszeug des Aktienmarktes“ sprechen, dann muss man schon ein bisschen Luft holen und sagen: Grundsätzlich ist es richtig, wenn man die Förderrichtlinien weitet und andere Anlagemöglichkeiten zulässt. Das ist heute Gegenstand der Debatte. Zukünftig soll es ja so sein, dass sicherheitsorientierte Garantieprodukte in der geförderten privaten Altersvorsorge möglich sind, aber daneben auch ein sogenanntes förderfähiges und zertifiziertes Altersvorsorgedepot, in dem man eben auch Fondsanlagen machen kann oder auch in für Kleinanleger geeignete Anlageklassen investieren kann. Grundsätzlich ist es richtig. Die Diskussion ist auch wichtig, und wir werden sie auch gerne miteinander im zuständigen Ausschuss, im Finanzausschuss, führen. Der vorliegende Entwurf wirft, glaube ich, noch viele Fragen auf, die wir diskutieren müssen. Zum Beispiel fehlt es aus meiner Sicht an einer Kostenobergrenze für diese privaten Produkte, damit eben auch die Anleger profitieren und nicht die Anbieter allein. Das war ja auch das Thema und die Diskussion bei den Riester-Produkten. Deswegen gab es da auch die entsprechende Ablehnung am Ende. Ein weiterer Punkt ist die kostengünstige Überführung von Riester-Produkten in dieses neue System. Außerdem schreiben Sie: Einzelaktien sind möglich bei der geförderten privaten Altersvorsorge. – Da hat man allerdings ein gewisses Klumpenrisiko. Und gerade für Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen ist es vielleicht nicht sinnvoll, hier in Einzelaktien zu investieren, sondern vielleicht in andere strukturierte Fonds. Deswegen, glaube ich, sollten wir das ganze Thema unter dem Aspekt „Risikostreuung“ noch mal diskutieren. Aber grundsätzlich ist die Diskussion – die haben wir ja auch schon mehrmals hier ins Parlament eingebacht; damals sind unsere Vorschläge von der Ampel abgelehnt worden – richtig, die geförderte private Altersvorsorge um die Möglichkeit zu ergänzen, sichere Kapitalmarktprodukte wie Fonds oder andere aktienstrukturierte Papiere mit einzukaufen. Insofern freue ich mich auf die Diskussion im Finanzausschuss. Dort werden wir weiter inhaltlich über das Ganze diskutieren. Herzlichen Dank dafür.