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Ich gebe zu, dass ich es interessant finde, was Sie für die wichtigsten Fragen an die Bundesregierung halten. Aber ich versuche gerne, soweit ich das aus eigener Kenntnis machen kann, zu antworten.
Seit wann der Bundeskanzler bei Reden oder anderen Auftritten einen Teleprompter benutzt, weiß ich nicht; aber das ist schon eine Weile so. In dem konkreten Fall war es so, dass dieser Teleprompter wegen des Statements, das er am Mittag zur Wahl des US-amerikanischen Präsidenten abgegeben hatte, dort aufgebaut war.
Ich glaube, es ist öffentlich bekannt – deswegen erzähle ich hier nichts aus dem Arkanbereich der Regierung –, dass der Bundeskanzler sich auf den Abend ja nicht nur inhaltlich in sehr vielen Gesprächsrunden mit dem Bis-dato-Bundesminister der Finanzen und dem Vizekanzler und Wirtschaftsminister vorbereitet hatte, sondern natürlich auch überlegt hat: Welches mögliche Ergebnis steht bevor? Es ist berichtet worden, dass es drei verschiedene Varianten für eine Rede gab: eine – an der ich zum Beispiel gearbeitet habe, wie Sie vielleicht dem Papier, das als Beschlussvorschlag vorgelegt worden war, entnehmen können –, mit der er die gefundene Einigung mit freudigen Worten hätte begrüßen wollen. Eine Variante, in der der geschätzte ehemalige Kollege Lindner die Regierung selber verlassen hätte, und eine für den Fall, der dann eingetreten ist, dass der Bundeskanzler zum Instrument der Entlassung greifen musste.
Wann begonnen wurde, die Rede zu schreiben, weiß ich nicht; ich bin nicht der Redenschreiber des Herrn Bundeskanzler. Ich kann aber berichten, dass bis kurz vor dieser Pressekonferenz noch daran gearbeitet wurde, –
– weil natürlich die aktuellen Ereignisse des Abends aufgenommen werden mussten.
Haben Sie eine Nachfrage, Herr Brandner?