Das Wichtige beim Thema Einsamkeit ist ja nicht, dass wir jetzt eine zusätzliche Stelle oder ein neues Beratungssystem schaffen, sondern dass wir niedrigschwellig überall da andocken, wo die Menschen sind. Denn natürlich ist Einsamkeit nach wie vor, auch wenn wir jetzt darüber sprechen, mit Scham behaftet. Als Betroffener fühlt man sich sozusagen potenziell defizitär. Deswegen geht es darum, dass es im ganz normalen Raum eine größere Sensibilität für das Thema Einsamkeit gibt und dass zum Beispiel auch die Sportvereine – wir sind dazu auch mit dem DOSB im Kontakt – ihre Angebote überprüfen. Wir alle wissen: Bewegung hilft bei Depressionen; Bewegung kann glücklich machen. Aber es geht ja auch darum, miteinander zu sein, Gemeinsamkeit zu erleben und das nutzen zu können, um aus der Einsamkeit herauszukommen. Das sind ganz niedrigschwellige Angebote. Ich finde eines ganz toll: Eine Frau hat sich auf den Weg gemacht und angeboten, – – einen Laufgang für Menschen mit Rollatoren zu machen. Und die treffen sich jetzt jede Woche mit den Rollatoren und machen Sport. Ich finde so etwas einfach großartig.