Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir stehen an einem entscheidenden Punkt für die Zukunft Europas. In einer Welt voller globaler Herausforderungen müssen wir uns fragen: Wie sichern wir Europas Wettbewerbsfähigkeit? Wie gestalten wir eine Wirtschaft, die gerecht, nachhaltig und wachstumsstark ist? Europa steht vor großen Aufgaben: Globaler Wettbewerb, rasante technologische Entwicklungen und geopolitische Spannungen beeinflussen unsere Märkte. Unsere Verantwortung ist, zu reagieren und aktiv zu gestalten. Bundeskanzler Olaf Scholz treibt das Thema Wettbewerbsfähigkeit in Europa mit Nachdruck voran – im Gegensatz zu manchen, die lieber zaudern oder Ratschläge von der Seitenlinie geben. Ein zentrales Element ist die industrielle Gesundheitswirtschaft, einer der wichtigsten europäischen Industriezweige. Mit über 1 Million Beschäftigten allein in Deutschland – übrigens mehr als in der Automobilindustrie – und einer Wertschöpfung von über 100 Milliarden Euro ist sie nicht nur ein Wachstumsmotor, sondern auch ein strategischer Sektor für unsere Autonomie und Sicherheit. Denn nicht nur in Zeiten von Pandemien müssen wir von externen Lieferketten unabhängig sein. Investitionen in Forschung und Entwicklung sind nötig, um unsere führende Position zu verfestigen. Die europäische Pharmaindustrie zeigt, wie Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftlicher Nutzen Hand in Hand gehen. Durch gezielte Förderung und klare Rahmenbedingungen können wir Spitzenforschung betreiben und bahnbrechende Therapien entwickeln, zum Beispiel in der Therapie von seltenen Krankheiten mit Orphan Drugs zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger. Das EU-Pharmapaket ist ein Meilenstein. Es soll den Rahmen für eine moderne, patientenorientierte Arzneimittelversorgung schaffen, Zulassungsverfahren erleichtern und die Entwicklung wichtiger Medikamente fördern. Hier muss die Präsidentin der EU-Kommission, Frau von der Leyen, endlich mehr Tempo machen, statt gute Ansätze im Bürokratiedschungel versanden zu lassen. Die Handelsstrategie der EU ist ebenso entscheidend. Wichtige Freihandelsabkommen dürfen nicht jahrelang in der Schwebe bleiben. Wir brauchen mehr Dynamik, um neue Märkte zu erschließen und unsere Unternehmen international wettbewerbsfähiger zu machen. Es reicht nicht, nur Sonntagsreden zu halten – wir brauchen Taten. Und die Union sollte sich weniger auf populistische Schlagworte konzentrieren und stattdessen bitte endlich mal konstruktive Beiträge leisten. Auch der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung. Allein in Deutschland fehlen über 1 Million Fachkräfte. Daher müssen wir sowohl in Bildung investieren als auch qualifizierte Zuwanderung fördern. Deutschland geht hier mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz voran. Die geopolitischen Spannungen zeigen, wie fragil unsere Sicherheit ist. Wir müssen resilient sein, Abhängigkeiten reduzieren und die Versorgungssicherheit gewährleisten – in Energie, in Rohstoffen und in kritischer Infrastruktur. Europa muss mit einer Stimme sprechen, um global Einfluss zu nehmen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Zukunft Europas liegt in unseren Händen. Lassen Sie uns die Weichen für ein starkes, innovatives und gerechtes Europa stellen – sozial, ökologisch und wirtschaftlich erfolgreich. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.