Sehr geehrte Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU, ich weiß, ihr seid neidisch, dass ihr in 16 Jahren nicht hinbekommen habt, was wir in drei Jahren hinbekommen haben. Im Gegenteil: In euren 16 Jahren habt ihr uns in die Abhängigkeit von russischem Gas gebracht. Ihr habt die Erneuerbare-Energien-Wende zerschreddert, und ihr habt die Klimakrise in keiner Sekunde ernst genommen. Das weiß ich sehr genau; denn ich habe in diesen 16 Jahren beständig gegen eure Politik protestiert. Ich muss euch ehrlich sagen: Ich bin sehr froh, dass ihr nicht mehr in der Regierung seid; denn seitdem funktioniert das mit der Erneuerbare-Energien-Wende, und wir werden unabhängig von Russland. Womit ich aber eigentlich beginnen wollte: Gestern Abend hatten wir im Unterausschuss „Internationale Klima- und Energiepolitik“ Wissenschaftler/-innen zu Gast. Das Thema war „Klimakrise, Konflikte, Kriege – die Zusammenhänge“. Als dann der Kollege von der AfD dran war, fragte er die Wissenschaftler: Gibt es die Klimakrise überhaupt? – Diese rieben sich dann verwundert die Augen, erklärten aber in einer Seelenruhe – und für diese Ruhe bewundere ich sie wirklich – naturwissenschaftliche Grundlagen. Der Kollege von der AfD verließ dann den Raum. Der Rest der Debatte wurde dadurch sehr viel qualitativer. Warum erzähle ich diese Geschichte? Sie steht sehr gut dafür, auf welchem Niveau der Diskurs leider angekommen ist, sowohl in unserer Ausschussarbeit als auch hier im Plenum. Um ernst zu werden: Während hier im Parlament von rechts außen die menschengemachte Klimakrise geleugnet wird, fliehen in anderen Regionen dieser Welt Menschen vor der Klimakrise. Wir haben in den letzten 24 Stunden erlebt, dass Millionen von Menschen in Florida ihr Zuhause verlassen mussten, weil sie in Gefahr waren, von dem Hurrikan getötet zu werden. Wenn Sie in den Gefahrengebieten bleiben wollten, wurde ihnen – ich darf zitieren – gesagt: Schreiben Sie Ihren Namen auf Ihren Arm, damit wir Ihre Leiche identifizieren können. – Das ist die brutale Realität der menschengemachten Klimakrise, der Notlage, in der sich viele Menschen in unterschiedlichsten Regionen der Erde befinden. Ja, die Klimakrise ist menschengemacht, und die Auswirkungen der Klimakrise – Stürme, Überflutungen, Dürre, Hunger – nehmen den Menschen bereits die Lebensgrundlagen. Das ist auch der Grund, warum Außenministerin Annalena Baerbock diese Woche noch mal die Abhängigkeit der neuen kriegerischen Konflikte von der Klimakrise sehr klar gemacht hat. Denn ja, durch die Klimakrise werden gewalttätige Konflikte verschärft. – Ihr seid immer so aufgeregt, wenn ich rede. Ich verstehe das gar nicht. Könnt ihr nicht in Ruhe zuhören? Ist es so schlimm, wenn eine Frau hier vorne steht und von Klimagerechtigkeit spricht? Ich weiß nicht, das triggert Sie irgendwie immer. Danke. – Was ich sagen möchte, ist: Klimaschutz – und das muss uns sehr bewusst sein – ist zentral für die globale Friedenssicherung. Das bedeutet auch, dass unser Beitrag in Deutschland enorm wichtig ist, dass wir vorangehen müssen, dass wir weiterhin diese Rolle einnehmen müssen, auch auf den nächsten UN-Klimakonferenzen. Wir müssen mit globaler Zusammenarbeit eine Just Transition, eine gerechte Transformation der globalen Wirtschaft, der Energieinfrastruktur schaffen und ein besseres Morgen, eine Zukunft, ein gutes Leben für alle Menschen aufbauen. Vielen Dank.