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Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! „Ein Herz für Studenten: Stipendien laufen weiter“, „Westafrikaner kann weiterbüffeln“: So titelte die Zeitung „Express“ Anfang der 90er-Jahre; denn der Deutsche Akademische Austauschdienst führte mein Stipendium nach dem Umbruch in der DDR weiter. Damit konnten internationale Studierende wie ich das Studium im wiedervereinigten Deutschland zu Ende führen. Sonst könnte ich hier heute nicht stehen.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP und der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [Die Linke])
Ich bin Mitglied des Deutschen Bundestags, weil mich über 42 000 Menschen aus meinem Wahlkreis, aus meiner Heimat Halle (Saale) direkt gewählt haben. Ich bin auch Mitglied des Deutschen Bundestags, weil ich mit einem Stipendium in die DDR gekommen bin und weil der DAAD mein Stipendium nach dem politischen Umbruch fortgeführt hat.
Warum erzähle ich Ihnen das, meine Damen und Herren? Weil wir heute über den Haushalt des Auswärtigen Amts debattieren, den Einzelplan, der den DAAD finanziert, den Einzelplan, der in internationale Bildung und Forschung investiert, den Einzelplan, der internationalen Austausch und Stipendien stärkt.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir leben in Krisenzeiten. Unsere finanziellen Spielräume werden kleiner. Deshalb evaluieren wir unsere Programme, wir passen sie an, und wir werden effizienter. Aber auch für unsere internationale Zusammenarbeit gilt: Bildung und Jugend müssen immer Priorität haben.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Ich nenne Ihnen dafür drei Gründe:
Erstens. Die Jugend ist unsere Zukunft. Eine gut ausgebildete Jugend über Landesgrenzen hinweg sichert nachhaltigen Wohlstand.
Zweitens. Internationaler Austausch stärkt auch die deutsche Bildungs- und Forschungslandschaft.
Drittens. Stipendienförderung ist kluge Geopolitik; denn Stipendien bauen langfristig internationale Beziehungen auf. Das ist zukunftsweisend. Genau deshalb, meine sehr verehrten Damen und Herren, brauchen wir mehrere starke Stipendienprogramme. Wir brauchen den internationalen Wissenstransfer. Wir brauchen den kulturellen Austausch und die Verständigung über Grenzen hinweg.
Meine Damen und Herren, ohne mein Stipendium würde ich heute nicht hier stehen. Ich könnte nicht die Bürgerinnen und Bürger aus Halle (Saale) vertreten. Und ich könnte mich nicht für einen Haushalt einsetzen, der auch auf internationale Zusammenarbeit baut. Jetzt stehe ich hier und sage: Lassen Sie uns gemeinsam für eine weltweite starke Jugendförderung eintreten! Das ist eine Zukunftsinvestition, und die brauchen wir weiterhin.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)