wir nicht. Das, was wir tun, ist in unserem Interesse – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Volkmar Klein, das, was der AfD-Antrag will, ist Belehrung, also zu sagen: Entwicklungszusammenarbeit erfolgt nur zu unseren Bedingungen. – Das tut die Ampel nicht. Von daher: Das, was die wollen, ist Belehrung. Bringen wir doch mal ein bisschen Wahrheit über die AfD in die Debatte. Was machen denn die Abgeordneten der AfD? Sie setzen sich ins Flugzeug und fliegen beispielsweise mit dem Entwicklungsausschuss nach Zentralasien, um sich Projekte anzuschauen. Was passiert dann auf so einer Ausschussreise? Da hat man vor Ort die Chance, mal ganz konkret nachzufragen, gerne auch zu hinterfragen, wie sinnhaft denn so ein Projekt ist, das über die Entwicklungszusammenarbeit finanziert wird. Und was macht der mitreisende AfDler die ganze Zeit? Steht da rum und kriegt die Zähne nicht auseinander. Ich habe das erlebt; das ist keine Erfindung. Er sagt nichts, wenn sich die Abgeordneten mit den Projektleiterinnen unterhalten. Erst wenn die anderen auf dem Weg zurück zum Auto sind, wenn er allein ist mit der Projektleiterin, dann fängt er an, sich mit ihr zu unterhalten, also wenn wir anderen nicht mehr hören können, was er fragt und was die Antworten sind. Wochen später steht dieser Abgeordnete hier am Pult und behauptet, wir würden mit Entwicklungsgeldern die Selbstverwirklichung junger Menschen aus Deutschland finanzieren, mit dem Hinweis auf dieses Projekt, ohne zu sagen, auf welcher Grundlage er zu dieser Einschätzung kommt, ohne Fakten, ohne Belege, ohne Nachweis, einfach so. Und genau darin liegt das Problem: Die sogenannte Alternative für Deutschland macht Politik durch Täuschung. Statt mit fundierten, transparenten und damit auch nachvollziehbaren Fakten zu arbeiten, hören Sie und Ihre Mitarbeiter sich Videos von Hopf & Malz – oder wie auch immer diese ganzen Verschwörungsfilmchen im Internet heißen – an und nehmen das als Grundlage für Ihre Argumente. Alles das, was Sie hier zur Entwicklungspolitik vortragen, ist purer Populismus, von Anfang bis Ende. In Ihrem Antrag suggerieren Sie, dass die Verwendung von Entwicklungsgeldern nicht ausreichend geprüft wird. Das ist faktisch falsch. Entwicklungspolitik ist von allen Politikfeldern, die es gibt, das am besten und am detailliertesten evaluierte Politikfeld. Jeder Euro wird dreimal gewendet, jedes Projekt intensiv geprüft, bevor es bezuschusst wird. Was Sie nicht kapieren, ist, dass sich jeder Euro, den wir in Entwicklungspolitik investieren, mehrfach, im Gesundheitsbereich sogar 50-fach – ja, 50-fach! –, auszahlt: indem wir in erster Linie Folgekosten vermeiden, die wir am Ende hier in Deutschland selber zu zahlen hätten; indem wir Krisen, Kriege, vernichtete Ernten und Hunger vermeiden; indem wir dazu beitragen, dass Menschen in ihrer Heimat ein lebenswertes Leben und Perspektiven haben; indem wir dazu beitragen, dass Märkte gesichert werden und lokaler Handel entsteht, der Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort garantiert. Was die Bundesrepublik braucht, sind verlässliche Partner in der Welt, und die Bundesrepublik muss selber verlässlicher Partner sein. Überall da, wo wir mit unserer Entwicklungszusammenarbeit rausgehen, gehen Russland und China rein. Und das ist vermutlich genau das, was Sie wollen. Sie wollen den Weg für Russland bereiten, – und im Interesse der Menschen weltweit. Darin liegt der Unterschied. Und deshalb werden wir Ihren Antrag auch ablehnen.