Leisere Züge alleine sind eben nicht immer die Lösung. Das Schienenlärmschutzgesetz verliert noch dazu einen Teil seiner Durchschlagskraft; wir haben es gehört. Das liegt an Brüssel. Diese Riesenbürokratie schadet wieder einmal deutschen Interessen. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Schienenlärm bringt Tausende um den gesunden Schlaf. Viele Bahnstrecken gehen direkt durch Wohngebiete. Für die Betroffenen war die Umrüstung der Güterzüge in Deutschland ein echter Fortschritt. Der Abschied von den Grauguss-Bremssohlen macht Züge um die Hälfte leiser. Das deutsche Schienenlärmschutzgesetz legte die Grundlage für diese leiseren Güterzüge. Aber ab Dezember wird es durch eine neue EU-Richtlinie zum Teil ausgehebelt. Die Regierung versucht, mit der Neufassung des Gesetzes einiges vom Alten zu retten. Ob das funktioniert, ist nicht sicher. Vielerorts sind auch die leiseren Güterzüge nur eine kleine Verbesserung. Wo sehr viele Züge fahren, hört der Lärm eben kaum auf. Häufig werden deshalb Lärmschutzwände gebaut. Viele von denen versperren aber die Sicht und durchschneiden Stadtviertel oder ganze Landschaften. Ein aktuelles Beispiel liegt in meiner Münchner Heimat, und darüber hat der Verkehrsausschuss auf Antrag der AfD nun endlich geredet. Ich meine den Streckenabschnitt zwischen den Stadtteilen Daglfing und Johanneskirchen. Der soll viergleisig ausgebaut werden, und das ist auch richtig so. Die Güterzüge werden immer mehr, insbesondere wenn der Brenner-Basistunnel fertig ist. Nach den Vorstellungen des Ministeriums soll eine 6 Meter hohe Lärmschutzwand entstehen. Die zerschneidet die betroffenen Stadtviertel dann komplett. Die Bürger vor Ort und auch die Stadt München fordern deshalb einen Tunnel. Klar kostet der mehr. Aber zum Beispiel in Offenburg, an der Strecke Karlsruhe–Basel, hat der Bundestag Geld für eine solche Lösung lockergemacht. Die starre Haltung des Ministeriums und die recht zugeknöpften Wortmeldungen der Kollegen aus der Koalition enttäuschen mich deshalb sehr. Aber aus München gibt es Signale in Richtung einer Kostenteilung, und ich hoffe, dass das alles noch nicht das letzte Wort war. Der vorliegende Gesetzentwurf versucht, vieles zu retten; das erkennen wir von der AfD auch an. Lücken bleiben aber. Mehr als eine Enthaltung bekommen Sie von uns deshalb nicht, meine Damen und Herren.