Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Antrag der CDU/CSU ist richtig. Es geht um das Gefechtsübungszentrum des deutschen Heeres, abgekürzt: das GÜZ. Ich war drei Jahre Fachvorgesetzter dieses Ausbildungszentrums. Das GÜZ wird seit 25 Jahren von wechselnden Firmenkonsortien erfolgreich betrieben. Es gab mit diesem Modell nie ein Problem. Unsere Landstreitkräfte waren stets zufrieden. Es war kostensparend, und vor allem musste die Bundeswehr nie Personal für den Betrieb abstellen. Für solche Lösungen plädiere ich bereits seit Jahrzehnten: Nichtmilitärische Aufgaben machen die Privaten – die Streitkräfte machen das hoheitliche Kerngeschäft. Kollege Weingarten, besonders in Zeiten von Personalmangel muss dieses Prinzip die Lösung sein. Hier im Bundestag gibt es ebenfalls eine breite Mehrheit für den Weiterbetrieb des GÜZ durch die Privatwirtschaft. Die Union sieht das so, die FDP und selbst die staatsgläubigen Grünen ließen in diesem Fall Fachwissen an sich heran. Und allem Vernehmen nach wollte auch Verteidigungsminister Pistorius nicht das bewährte Modell zerstören. Aber er hatte die Rechnung ohne die SPD-Fraktion gemacht – wieder einmal. Dort klammert sich aus irgendwelchen Gründen der oberste Haushaltspolitiker an einen völlig dämlichen Maßgabebeschluss aus dem Jahr 2019 und gefährdet damit den Übungsbetrieb des deutschen Heeres. Und Boris Pistorius kann sich nicht durchsetzen – wie gestern erlebt bei der Wehrpflicht. Ich empfehle meiner Fraktion die Zustimmung. Die CDU/CSU ist auch dafür. Dann fehlen noch 95 Stimmen zur Mehrheit. 95 Abgeordnete aus der Ampel sollten sich finden, die den Antrag unterstützen. Ich weiß, die Koalitionsdisziplin. Doch mal ehrlich: Die Ampel hat keine Disziplin. Es geht bei euch im Moment sowieso alles den Bach runter. Jeder macht da ohnehin, was er will. Die Koalition ist bereits so stark beschädigt, dass es jetzt auch nicht mehr darauf ankommt. Stimmen Sie also diesem Antrag zu. Vielen Dank.