Frau Präsidentin! Werte Kollegen, auch von den deutschen demokratischen Fraktionen! Meine sehr verehrten Damen und Herren Antragsteller, Ihre Kühnheit ist zu bewundern. Nein, ehrlich: Sie weisen in Ihrem eigenen Antrag auf die Versäumnisse Ihrer Regierungszeit in puncto beruflicher Bildung hin. So ist die Zahl der jungen Menschen, die sich nicht in Arbeit, Bildungseinrichtungen oder Berufsausbildung befinden, zwischen 2019 und 2021 um 140 000 angestiegen. 2,86 Millionen Menschen sind 2024 ungelernt, und allüberall herrscht selbstgemachter Fachkräftemangel. Ist die vorliegende Drucksache also gar kein Antrag, sondern eine historische Aufarbeitung der CDU/CSU-Fraktion mit einer minutiösen Auflistung all der Dinge, die Sie hätten tun können, aber unterlassen haben? Vielen Dank dafür. In einem normalen Deutschland der Vor-Merkel-Ära könnte man jetzt über die Sinnhaftigkeit einzelner Forderungen oder Ampelprogramme streiten. Wir befinden uns aber dank Ihrer Weichenstellungen nicht mehr in Deutschland, sondern in Neubabylonien, meine Damen und Herren. Das Fachpersonal, das Sie benötigen, um einzelne Punkte Ihres Antrags in die Tat umzusetzen, gibt es nicht und ist nicht in Sicht – wandert übrigens auch nicht zu. Deutsche Schulen verkommen derweil zu bunten Kinderaufbewahrungsanstalten mit Regenbogen-Haltungsdrill. – Hören Sie zu! Dann können Sie was lernen. In Speyer unterrichten Vorjahresabiturienten an Gymnasien Deutsch und was sonst noch so ausfallen würde, um die Unterrichtsausfallquote zu senken und die Aufsicht zu gewährleisten. Sollen diese vielleicht Ihre Berufsorientierung machen oder lieber, wie Blinde von der Farbe reden, Ihre Serious Games – also auf Deutsch: Berufsalltagstrainings – moderieren? Ist das Satire, liebe CDU/CSU? Ich danke an dieser Stelle den jungen Leuten, Lehrern und Quereinsteigern, die sich im Bildungsbereich stark engagieren. Sie halten auf dem sinkenden Bildungsschiff motiviert, aber ohne eigenes Verschulden insgesamt erfolglos die Fahne hoch. Denn die Ergebnisse aller Studien und Bildungsberichte zeigen jedes Jahr unerbittlich das Versagen realitätsferner und ideologischer Weichenstellungen inklusive jahrzehntelanger Unterfinanzierung unseres Bildungssystems. In Ludwigshafen bleiben im zweiten Jahr in Folge 44 Kinder einer Jahrgangsstufe sitzen, weil sie kein Deutsch sprechen. Wie wollen Sie denn Kinder und Jugendliche beruflich orientieren, die Sie nicht verstehen, liebe CDU/CSU-Fraktion? Durch Vortanzen vielleicht? Ihr Antrag will nicht nur das todkranke Pferd unseres Schulsystems noch enger an die Kandare nehmen; Sie zäumen es auch noch von hinten auf, Herr Albani. Das ist zum Scheitern verurteilt, und Sie wissen das. Machen Sie sich doch endlich einmal ehrlich! Über Anträge wie diesen brauchen wir gar nicht mehr sprechen, wenn nicht grundsätzliche Gelingensbedingungen erfüllt sind. Erstens: Rückkehr zum Grundkonsens des Grundgesetzes. Deutschland ist das Land der Deutschen; ohne Deutsch geht hier gar nichts, meine sehr verehrten Damen und Herren. Zweitens. Anstrengungsbereitschaft und Eigenverantwortung müssen an die Stelle der antrainierten Anspruchshaltung treten. Leistung muss sich wieder lohnen. Drittens. Schluss mit dem Massenimport und illegalen Verbleib von Babylon, Kalifatterrorismus, Bildungsferne und Analphabetismus und diversen Konflikten aller Welt! Viertens. Deutschland braucht freie Dichter und Denker, nicht linientreue Denunzianten und Henker. Junge Menschen brauchen – – verlässliche und motivierende Zukunftsaussichten. Das stimmt. Also: An die Arbeit! Wir stehen mit Lösungen bereit. Vielen Dank.