Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn wir heute über die Bedrohung unserer Demokratie debattieren, dann muss man feststellen: Ja, unsere Demokratie, sie ist bedroht von außen – durch China, Russland, autokratische Regime, die unsere offene Gesellschaft verachten. Aber sie ist eben auch bedroht von innen – von Parteien, die nicht die Interessen Deutschlands vertreten, sondern die die Interessen Deutschlands gefährden, die die Interessen Deutschlands verraten. Und so eine Partei ist die AfD, liebe Kolleginnen und Kollegen. Die Debatte hat auch gezeigt: Die Bedrohungen von außen und die Bedrohungen von innen, sie haben eng miteinander zu tun; denn sie stehen in einer tragischen Wahlverwandtschaft, die getrieben ist durch eine Verachtung der offenen Gesellschaft: in Peking, in Moskau und im Kern der AfD, liebe Kolleginnen und Kollegen. Deswegen muss man es so deutlich sagen: Während autokratische Regime unser Land mit Desinformationskampagnen angreifen, macht sich die AfD zum Helfer dieser Länder, einige von Ihnen offensichtlich als Täter, andere von Ihnen offensichtlich – Russlandfreunde, aufgepasst! – im besten Sinne Lenins, im Sinne nützlicher Idioten. Das ist das System AfD, liebe Kolleginnen und Kollegen. Genau dazwischen changiert ja der Maximilian Krah: Täter bzw. nützlicher Idiot. Und wie reagiert er darauf? Er sagt, ihm ist die Situation – Zitat – „unangenehm“. Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich weiß nicht, wie es Ihnen gehen würde. Aber stellen wir uns mal vor, einer unserer Mitarbeiter würde auf Antrag des Generalbundesanwalts einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihn dann wegen hinreichenden Tatverdachts einer Agententätigkeit für ausländische Geheimdienste in einem besonders schweren Fall in Untersuchungshaft schickt: Wäre Ihnen das unangenehm? Ist das eine Lappalie? Das verdient keine Relativierung, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist eine schwere staatsgefährdende Tat. Deswegen kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln, wenn Herr Krah jetzt bedauert – das ist ja die nächste tolle Analyse –, dass jetzt mehr über China- als über Europapolitik gesprochen wird. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wissen Sie was? Wir können auch über die Europapolitik der AfD sprechen; denn die ist genauso unseriös wie ihr Spitzenpersonal. Ich finde das spannend. Ihr Wahlslogan zur Europawahl ist ja: „Europa neu denken“. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann Ihnen sagen: So, wie Herr Krah und wie Herr Bystron Europa neu denken, das ist nicht positiv neu denken, sondern das ist Europa alt und geschichtsvergessen denken: raus aus der freien westlichen Welt, gegen die offene Gesellschaft, Büttel von Autokraten. Und dem stellen wir uns entgegen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Und Herr Krah, um das abzuschließen, ist ja nicht nur ein großer Chinaexperte, sondern auch ein echter Frauenversteher. Sie haben vielleicht auch von seinem Buch gehört. Da hat er geschrieben – ich zitiere das –: Sätze, die so beginnen, werden nicht besser. Aber er geht noch weiter: Ich kann sagen: Hinsichtlich dieses Frauenbildes der AfD war Ihre russische Freundin Katharina die Große vor 250 Jahren schon weiter als das, was Maximilian Krah hier heute vertritt. Ich erspare Ihnen jetzt Ausführungen zur Glockenkurve der Intelligenz der AfD-Fraktion. Aber schauen wir uns mal die Verteilung staatsgefährdender Delikte im politischen System an. Ist das ein Zufall, dass immer die AfD betroffen ist? Nein, es ist kein Zufall. Es ist System. Wer sich auf Autokratien bettet, der wacht in Untersuchungshaft auf. Das ist die Realität eines wehrhaften Rechtsstaates. Ich sage das in aller Klarheit: AfD steht für „Abstieg für Deutschland“. Sie sind das Unpatriotischste, was dieses Parlament zu bieten hat. Echte Patrioten dienen ihrem Land und den Interessen des Vaterlandes und verraten es nicht. Das ist Ihr System, und dafür werden Ihnen die Wähler hoffentlich die Quittung geben.