Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zunächst muss ich klarstellen, Herr Monstadt: Wenn die Pandemiekosten wegfallen, dann ist es völlig klar, dass der Haushalt des Gesundheitsministeriums niedriger ausfällt. Das sind keine Kürzungen, und das ist schon ganz und gar keine Schwächung der Prävention im Gesundheitsbereich. Auch in herausfordernder Zeit ist es gelungen, gesundheitspolitische Akzente zu setzen, und das möchte ich an drei Beispielen kurz erläutern. Erstens. Wir bringen die Long-Covid-Forschung voran. Um das Leiden derjenigen besser zu lindern, die gravierende Langzeitfolgen einer Coronainfektion haben, braucht es mehr Versorgungsforschung. Und genau dafür sorgen wir mit den Mitteln, die wir jetzt hier einstellen. Wir legen dabei einen ganz besonderen Akzent auf die Kinder und Jugendlichen; denn auch wenn sie nur in kleiner Zahl von Long Covid betroffen sind, berührt uns ihr Schicksal ganz besonders. Mit den Mitteln, die wir hier einstellen, gewinnt die Long-Covid-Initiative von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die mit dem runden Tisch im Sommer letzten Jahres begonnen hat, weiter an Schwung. Erste Durchbrüche bei der Erforschung der Ursachen von Long Covid und ME/CFS gibt es nun endlich; aber die müssen nun auch in wirksamen Therapien münden. Zweitens. Wir stärken die Pflegefachpersonen im Umgang mit Sterbewünschen. Im vergangenen Jahr haben wir hier mit breiter Mehrheit beschlossen, die Suizidprävention in Deutschland zu verbessern, und mit einem ersten Schritt werden wir nun Pflegekräfte für den Umgang mit dieser ethisch schwierigen Situation rüsten; denn vor allem sie werden in ihrem Arbeitsalltag mit Sterbewünschen konfrontiert. Wie können sie darauf angemessen reagieren? Was brauchen sie in Aus- und Fortbildung, um verantwortungsvoll damit umzugehen? Dazu wurde noch wenig wissenschaftlich geforscht. Uns ist es wichtig, die Fachkräfte in ihrer Pflegekompetenz zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr professionelles Handeln zu reflektieren. Drittens. Ja, wir zeigen auch Flagge für globale Gesundheit. Wir haben Lehren aus der Pandemie gezogen und werden unserer Verantwortung weiterhin gerecht; denn das, was globale Gesundheit verbessert, schützt ganz konkret auch Menschenleben hier bei uns. Darum sorgen wir für das notwendige finanzielle Fundament, um internationale Kooperationen und strategische Partnerschaften weiterzuentwickeln, zum Beispiel durch die Erhöhung des Titels „Stärkung der internationalen öffentlichen Gesundheit“. Darin enthalten sind auch wichtige Mittel für UNAIDS, das Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von HIV/AIDS. Unser Fraktionsvorsitzender, Rolf Mützenich, bezeichnete gestern in der Generaldebatte diesen Haushalt 2024 als „Fundament für ein soziales Deutschland“. Und gerade diese drei Akzente sind gute Beispiele für das, was Rolf Mützenich den „Dienst am Menschen“ genannt hat. Ich danke unseren Haushälterinnen und Haushältern, dass sie diesen Fokus im Blick behalten haben. Danke schön.