Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Kollege Gysi, wir schätzen Sie alle sehr – das ist kein Scherz –, vor allen Dingen, da Sie über geschichtliches Wissen verfügen. Ich möchte Ihnen eine Frage stellen. Sie haben gerade einen Zusammenhang zwischen Höcke und der Äußerung über ein Denkmal der Schande hergestellt. Ich möchte Ihnen die Frage stellen, ob Ihnen bekannt ist, dass es in den 90er-Jahren – also zur Zeit Ihrer aktiven politischen Laufbahn – eine Diskussion in der Frankfurter Paulskirche gab, angestoßen von Martin Walser, der die Schande-Diskussion in Deutschland als völlig überflüssig brandmarkte. Und ich darf Ihnen auch sagen, dass es kein anderer war als Rudolf Augstein, der damalige Herausgeber des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, der gesagt hat, in der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin solle nun ein Mahnmal an unsere Schande erinnern, dieses Schandmal sei gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet. Walser nannte das geplante Mahnmal übrigens einen fußballfeldgroßen Albtraum im Herzen unserer Hauptstadt. Sind Ihnen diese Äußerungen bekannt, oder behaupten Sie einfach wider besseres Wissen diesen Unsinn, den Sie gerade in Richtung Björn Höcke gesagt haben?