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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Ich danke sehr herzlich. Ich war ja bei der Premiere dieser neu formierten Befragung der Bundesregierung am 8. Februar mit dem Kollegen Habeck dabei. Ich habe damals von drei Aufgaben für diese Bundesregierung gesprochen, die mir als Minister für besondere Aufgaben – nicht mit so schönen Themen, wie Kollege Özdemir sie hat – besonders am Herzen lagen.
Das erste war das Thema „Kampf gegen den Klimawandel“. Da passt es ganz gut, dass wir heute Morgen eine Einigung bei der Klimakonferenz, bei der COP 28, erleben durften. Ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, dass wir auch international vorankommen. Sie werden mitbekommen haben, dass Deutschland dort seinen Beitrag geleistet hat, insbesondere bei dem Fonds, den man gemeinhin „Loss and Damage“-Fonds nennt, aber vor allem auch damit, dass jetzt endlich der Klimaklub gestartet ist. Das ist ein Vorhaben, das wir seit vielen Jahren vorantreiben, und ausgerechnet heute ist mit der Türkei das 37. Mitglied dazugekommen. Ich glaube, das ist ein gutes Signal.
Die zweite große Herausforderung, vor der wir stehen – das habe ich beschrieben, damals noch etwas abstrakt –, ist, dass wir schneller werden müssen. Wir haben das bei den LNG-Terminals gesehen. Es geht um eine Deutschlandgeschwindigkeit, also darum, dass wir unsere über die Jahre angehäufte Behäbigkeit loswerden. Ich glaube, es war ein gutes Zeichen – auch wenn es medial etwas untergegangen ist, weil damals andere Themen im Vordergrund standen –, dass am 6. November die 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sich mit dem Bundeskanzler zusammengesetzt haben und einen Deutschlandpakt für Beschleunigung geschlossen haben.
Wir haben an diesem Pakt über ein Jahr gearbeitet, weil wir eben nicht nur Überschriften beschreiben wollten: „Deutschland muss schneller werden“, „Die Bürokratie muss abgebaut werden“ und „Planungen müssen digitaler werden“. Wir sind in Gespräche mit vielen Unternehmen, mit den Verbänden, aber auch mit den Ländern und Gemeinden hineingegangen und haben uns angeguckt, was alles die notwendige Geschwindigkeit abbremst. Dabei haben wir über 100 Maßnahmen zusammengetragen. Ich bin sehr dankbar, dass das mit den 16 Ländern so einvernehmlich, so konstruktiv möglich war. Jetzt geht es natürlich an die Umsetzung, sodass aus diesen 100 Maßnahmen auch 100 oder mehr konkrete Gesetzesänderungen werden, damit diese Deutschlandgeschwindigkeit in allen Bereichen – und nicht nur bei unseren so notwendigen Terminals für Flüssiggasversorgung – kommt.
Der dritte Bereich, über den ich damals berichtet habe, war das Thema Arbeitskräftesicherung. Auch da bin ich froh, dass dieses Jahr einen sehr großen Fortschritt mit sich gebracht hat. Wir haben uns zunächst auf das Arbeitskräftepotenzial bei uns in Deutschland konzentriert, also auf diejenigen, die nicht so gut qualifiziert sind, die eine Qualifizierung haben, die vor 30 Jahren mal richtig war, die aber nicht mehr zu den neuen Berufsbildern passt. Ihnen helfen wir, damit eine Nachqualifizierung oder eine Umschulung noch besser werden.
Daneben gibt es das große Potenzial der Fachkräfteeinwanderung, das wir in Deutschland ausnutzen müssen. Dazu haben wir als Bundesregierung Ihnen das Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgeschlagen, das jetzt endlich ein modernes, ein vernünftiges Einwanderungsrecht vorsieht, sodass wir die dringend benötigten Fachkräfte hier nach Deutschland bringen. Da ist so kurz vor Weihnachten, auch nach der aufgeregten und hitzigen Debatte, die wir eben im Rahmen der Regierungserklärung erlebt haben, vielleicht eine gute Gelegenheit, als Mitglied der Bundesregierung Ihnen ganz herzlich Danke dafür zu sagen, dass diese Gesetze so schnell, so gut durch den Bundestag gebracht wurden. Das wird Deutschland jeden Tag ein Stück besser machen.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Das Wort hat der Kollege Steffen Bilger.