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Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die COP 28 wird die erste internationale Klimakonferenz sein, auf der es einen Gesundheitstag und ein Treffen der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder geben wird. Eine Erklärung im Bereich „Klima und Gesundheit“ wird angestrebt und hier einen Durchbruch bringen.
Das erwähne ich, weil es ermüdend ist, dass man in solchen Debatten immer erst mal mit dem Vorurteil aufräumen muss, dass es noch eine Konferenz ist, auf der sich Staaten und Akteure zusammensetzen, um über ein so wichtiges Thema wie den Klimawandel zu reden. Allzu oft wird von Menschen, die einfach zu faul sind, sich mit den eigentlichen Inhalten jeder einzelnen COP zu beschäftigen,
Die letzten Jahre ist ja nichts passiert!)
der Eindruck erweckt, dass es immer nur um Reden gehen würde und es keine Fortschritte geben würde. Das ist falsch. Diese COP ist wichtig – genau wie die Weltklimakonferenzen insgesamt wichtig sind –, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Warum ist vor allem die Verknüpfung zwischen Klima und Gesundheit, auf der in diesem Jahr ein Fokus liegen wird, so wichtig? Weil wir endlich aufhören müssen, die Mythe zu bedienen, dass wir weltweiten Klimaschutz und, ja, auch die Finanzierung weltweiten Klimaschutzes nur anstreben, weil wir damit wohltätig sind, weil wir damit für die Länder des Globalen Südens etwas Gutes erreichen wollen. Vielmehr geht es auch darum, für uns etwas zu erreichen. Es geht darum, unser Bewusstsein zu schärfen und handlungsfähig zu werden.
Der Klimawandel geht uns alle an, und die Gesundheit der Menschen macht das Ganze erlebbar. Auch die Menschen bei uns – da versuchen Sie, die Menschen für dumm zu verkaufen – merken, dass wir mehr Hitzesommer haben. Auch bei uns ist zu merken und anhand von wissenschaftlichen Studien zu belegen, dass die Hitzeperioden, bei denen wir sehen, dass sie in jedem Jahr stärker werden,
Gerade diesen Sommer!)
die gesundheitlichen Risiken erhöhen. Das Risiko für Allergien steigt. Das Risiko für Frühgeburten steigt – mit allem, was an gesundheitlichen Folgen danach droht.
Sie schüren alle Ängste, die Ihnen einfallen, Frau Rudolph! Das ist ja ganz erbärmlich! Eine Angst nach der anderen, die Sie da schüren!
Zuruf des Abg. Dr. Rainer Kraft [AfD])
Das Risiko für klimabedingte Erkrankungen, für Infektionskrankheiten, dass Krankheiten wie zum Beispiel Malaria auch hier vorkommen, steigt. Das ist etwas, was wir ins Bewusstsein rücken müssen. Klimapolitik und internationale Klimapolitik sind nichts Abstraktes. Das geht uns an; es geht auch um uns.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Eine grobe Zusammenfassung der Fehler, die in solchen Debatten immer gemacht werden: Den Menschen zu erzählen, es würde keinen Klimawandel geben, ist natürlich wissenschaftlich und inhaltlich vollkommen falsch.
Wer macht das denn?
Das hat niemand behauptet!)
Den Menschen dann versuchen zu erklären, es sei nicht genug gemacht worden, eigentlich hätten wir sowieso schon alle Chancen verspielt und es sei auch gar nicht mehr sinnvoll, in den Klimawandel zu investieren, ist sowohl inhaltlich als auch moralisch höchst falsch.
Deswegen möchte ich diesen Appell auch nutzen, um all denen zu danken, die nicht aufgeben, die wissen,
Die glauben, bitte! „Glauben“, nicht „wissen“!)
die die Gewissheit haben und die weiter darum kämpfen, dass wir den Klimaschutz und den Klimawandel zu einem guten Ende für uns alle führen können. Wir können Transformationen schaffen. Mit gemeinsamer Arbeit, die aber eben auch bedeutet, das Vertrauen gerade im Globalen Süden erst mal zurückzugewinnen, können wir es schaffen, dem Klimawandel zu begegnen.
Auf der COP wird auch dieses Mal in allen drei Säulen verhandelt werden, und es werden natürlich mal mehr und mal weniger herausragende und durchbrechende Erfolge zu verzeichnen sein. Wir müssen uns sowohl mit der Verringerung der Emissionen und der Transformation als auch damit beschäftigen, dass die Klimaanpassung funktioniert. Ja, im äußersten Fall müssen wir uns auch der Verantwortung stellen, was durch die Folgen des Klimawandels gar nicht mehr aufhaltbar ist; der Loss-and-Damage-Fonds ist angesprochen worden. Wir müssen den Staaten des Globalen Südens dann auch helfen, mit den Folgen umzugehen.
Letzten Endes geht es doch auch wieder um uns. Die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, der Verlust der Lebensgrundlage, die fehlende Zuversicht hinsichtlich einer guten Zukunft für die eigenen Kinder und ihrer Teilhabe an Bildung sind das, was Menschen aus ihren Ländern treibt. Das ist das, was die Migrationsproblematik befeuert. Das nicht zu sehen und es hier immer wieder infrage zu stellen, ist ermüdend. Aber ja, wir werden weitermachen, und wir werden natürlich immer weiter dafür kämpfen, trotzdem Fortschritte zu verzeichnen, meine Damen und Herren.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Olaf in der Beek [FDP])
Es geht eben nicht darum, einfach nur das Klima zu schützen. Es geht darum, uns selbst und die Gesundheit aller Menschen zu schützen. Es geht darum, in den Mittelpunkt zu stellen, dass der Klimawandel nichts Abstraktes ist, sondern uns alle betrifft. Es ist etwas Vereinendes, was deutlich macht, dass alle Menschen unter diesem Problem leiden werden, wenn wir nichts tun. Da kann man hier mit hochgestochenen Zahlen um sich werfen. Da haben Sie aber ganz eindeutig vergessen, die Gegenrechnung aufzumachen. Das haben Sie bewusst nicht getan.
Ja, machen Sie doch mal!)
Allein das Ahrtal-Hochwasser hat Kosten in Höhe von 40 Milliarden Euro verursacht.
Das hat ja nichts mit Klimawandel zu tun! Lesen Sie mal die Analyse dazu!
Schauen Sie mal in die Geschichte! Hat überhaupt nichts mit Klimawandel zu tun!)
Natürlich ist das eine große Zahl, und solche Ereignisse werden wir öfter sehen.
Wenn man nicht will, dass kommende Generationen noch viele Milliarden bis Billionen Euro investieren müssen für den Fall,
Dann rechnen Sie doch mal! Ich höre gar keine Rechnung von Ihnen!)
dass wir nichts tun, dann müssen wir nach vorne blicken und weiter für Klimaschutz und auch internationalen Klimaschutz kämpfen. Lassen Sie uns das tun.
Vielen Dank.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Die letzte Rednerin in der Vereinbarten Debatte ist für die Unionsfraktion Dr. Anja Weisgerber.
Beifall bei der CDU/CSU)