Da gibt es null von Ihnen. Das ist zu wenig. Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ist klar, und so klar sind die Anpassungen, die wir jetzt in der Haushaltspolitik vornehmen. Der Finanzminister hat die notwendigen Maßnahmen ergriffen: 60 Milliarden Euro stehen im Klima- und Transformationsfonds nicht mehr zur Verfügung. Das ist konsequent, und das ist richtig so. Gleichzeitig sorgen wir parallel dafür, dass die Haushaltsberatungen hier im Deutschen Bundestag seriös und verantwortungsvoll abgeschlossen werden. Das ist Verantwortung in dieser Zeit. Genau diese Verantwortung übernehmen wir als Ampelkoalition gemeinsam. Und dann steht die große Frage der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands im Raum, und die geht uns alle etwas an. Die geht übrigens auch die Union etwas an. An der Stelle, sehr geehrter Herr Merz, war Ihre Rede nicht mehr als ein blanker Offenbarungseid. Sie haben nicht einen einzigen Vorschlag dazu vorgelegt, wie man in irgendeiner Form die Fragen, die sich jetzt in unserem Land stellen, lösen könnte. Nichts! Da war nicht ein Vorschlag. Das reiht sich übrigens ein in das, was Sie seit zwei Jahren machen: immer nur Luftbuchungen, nichts vorschlagen, was man tun könnte. Gleichzeitig blockieren Sie als Union jetzt im Ausschuss die Beratungen des Haushaltes. Das ist unverantwortlich! Sie machen keinerlei Vorschläge! Herr Merz, das ist viel zu wenig, das ist viel zu wenig für einen Oppositionsführer. Ihnen würde ich dieses Land in dieser Situation nicht anvertrauen wollen. Ich würde die Fragen, die sich jetzt stellen, gerne einmal konkret machen, weil dann plastisch wird, über was wir eigentlich reden. Ich will das am Beispiel der Stahlindustrie machen und zwei Monate zurückschauen. Wir haben vor zwei Monaten als Bundesregierung gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen ein großes Wirtschaftsprojekt dort angestoßen: 2 Milliarden Euro für die Förderung von thyssenkrupp, um dem Unternehmen zu ermöglichen, künftig klimaneutralen Stahl zu produzieren. Zu Recht – völlig zu Recht! – hat der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Hendrik Wüst, damals diese einzigartige Chance, Jobs für die Zukunft zu sichern, klimaneutralen Stahl zu produzieren, gefeiert als einen großen Erfolg. Er hat das selber in den Mittelpunkt gestellt. Zu Recht! Es geht bei thyssenkrupp um 27 000 Arbeitsplätze, es geht um die Familien dieser Menschen, es geht um die Wertschöpfung, es geht um den Wohlstand der Zukunft. Das sind Investitionen, die wir aus dem Klima- und Transformationsfonds getätigt haben. Wir sichern damit Zukunft in Nordrhein-Westfalen, mitten in Europa. Wir brauchen mehr von diesen Investitionen. Da sind wir klar, da ist der Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen klar. Es wäre gut, wenn Sie sich das einmal genauer anschauen würden und Vorschläge machen könnten, wie man an dieser Stelle vorankommt. Schauen wir ins Saarland. Eine ganz ähnliche Situation: Ende Oktober sind dort 5 000 Stahlarbeiter in Dillingen auf die Straße gegangen, weil sie das Ziel vor Augen haben, in den nächsten Jahren ihre Produktion auf grünen Stahl umzustellen, und weil sie damit die Hoffnung verbinden, einen guten Job zu haben, ein gutes Leben zu haben und ein Auskommen zu haben, mit dem man in Wohlstand leben kann. Die Ministerpräsidentin dort, Anke Rehlinger, hat zu Recht gesagt, dass wir diese Klarheit brauchen, dass wir die Unterstützung des Bundes an der Stelle brauchen, weil die Menschen einen Wunsch haben: dass diese Transformation gelingt und dass wir dafür das nötige Geld zur Verfügung stellen. – Das ist eine gemeinsame Aufgabe, die wir haben: aus dem Bund, aus dem Land. Es wäre schön, wenn auch die Union ein einziges Mal konstruktive Vorschläge dazu machen würde, wie man an dieser Stelle Politik ernsthaft vorantreiben könnte. Völlig zu Recht hat der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, gesagt: Jetzt darf die klimafreundliche Aufstellung der Wirtschaft nicht stoppen; das darf jetzt nicht passieren. Deswegen brauchen wir trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes die Investitionen, die jetzt nötig sind. Es geht um Verantwortung, die man jetzt übernehmen muss. Deswegen ist es wichtig, jetzt den Haushalt voranzubringen und gleichzeitig seriös darüber zu beraten, wo das Geld herkommt. Auch da würde ich Ihnen raten, einmal das joviale Feixen, was Sie hier an den Tag legen, sein zu lassen, sich der Ernsthaftigkeit der Lage zu stellen und ernsthaft daran mitzuarbeiten, wie man die Vorschläge auf den Tisch legen kann, die dann auch dazu führen, dass wir die Probleme, die wir in diesem Land haben, ernsthaft und seriös lösen. Das wäre eine seriöse Oppositionspolitik, Herr Merz. Von Ihnen ist an der Stelle leider nichts zu erwarten. Wir dürfen uns nichts vormachen: Global findet die Neuaufstellung der Industrie längst statt. Es wird massiv investiert in ganz vielen Ländern auf der Welt. Der globale Wettbewerb ist längst ein Wettbewerb um die Cleantechs, um die grünen Technologien der Zukunft. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wollen wir, dass die in Zukunft hier produziert werden? Es geht nicht um abstrakte Zahlen. Es geht um Unabhängigkeit, um Sicherheit, um Arbeitsplätze, um Menschen, um die Familien dieser Menschen. Sie haben es verdient, dass wir uns in Seriosität und nicht mit jovialem Feixen um ihre Fragen des Lebens kümmern. Herzlichen Dank.