Zunächst mal ist ganz klar, dass wir als Staat die Aufgabe haben, Jüdinnen und Juden und auch jüdische Einrichtungen in Deutschland zu beschützen. Das tun wir, und es ist etwas ganz Wichtiges, dass das überall der Fall ist – obwohl es, wie ich gerne sagen will, beschämend ist, sich vorstellen zu müssen, dass es keine Synagoge gibt, die nicht Polizeischutz hat, dass es viele Kindergärten und Schulen gibt, die nicht ohne Polizeischutz funktionieren. Das ist etwas, was mich sehr bedrückt. Deshalb will ich sagen: Es ist richtig und gut, dass wir diese polizeilichen Maßnahmen ergreifen; aber besser wäre, es würde auch ohne gehen. Das ist eine Aufgabe, die klare Gesetze, aber vor allem auch von uns als Bürgerinnen und Bürger verlangt, dass wir uns selbst mit angegriffen fühlen, wenn jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger angegriffen werden, dass wir uns gemeinsam verteidigen gegen diejenigen, die antisemitische Taten und auch Aggressionshandlungen begehen. Es ist eine Bürgerpflicht, hier zusammenzustehen. Was die Demokratieförderung betrifft, will ich Ihnen sagen: Das ist sehr, sehr wichtig. Soweit ich weiß, will der Bundestag darüber ja auch Beschlüsse fassen; schon morgen gibt es einige vorbereitende Handlungen. Aber da bitte ich jetzt das Parlament, sich selbst ausreichend wichtig zu finden. Die Entscheidung liegt jetzt da.