Wenn Sie etwas sagen möchten, können Sie das im Nachgang gerne tun. Ich weiß: Die Wahrheit tut weh, und getroffene Hunde bellen. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte in meinem Redebeitrag gerne einige Punkte richtigstellen, zum einen, dass wir als SPD-Fraktion sehr wohl viel dafür tun, Menschen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Deswegen haben wir überhaupt die Bürgergeldreform auf den Weg gebracht, die beinhaltet, dass wir Weiterbildung bei Arbeitslosigkeit fördern. Wir wollen, dass Menschen nicht von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten springen, sondern eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt entwickeln. Wir haben seinerzeit auch den Vermittlungsvorrang abgeschafft, damit zum Beispiel eine Ausbildung im Vergleich zur Vermittlung in irgendeinen Job als gleichwertig behandelt wird. Zweitens. Wir befinden uns in einer sehr schwierigen haushalterischen Lage, und diese Lage kommt nicht von irgendwoher. Diese Lage ist entstanden, weil unter anderem Ihre Parteifreunde einen Machthaber unterstützen, der gerade Krieg gegen die Ukraine führt, weswegen unglaublich viele Menschen auf der Flucht sind und zu uns kommen, um Schutz zu suchen, und versorgt werden müssen. Deswegen haben wir auch steigende Energiekosten. So mussten wir Entlastungspakete für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg bringen, die ebenfalls Milliarden gekostet haben. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir befinden uns in einer haushalterisch schwierigen Lage. Die Kostenverlagerung auf die BA für die Bereiche der Weiterbildung und der beruflichen Rehabilitation von Menschen im Bürgergeldbezug ist eine Maßnahme, die natürlich nicht zu unseren Wunschmaßnahmen gehört, aber wir tun das, weil wir gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr belasten möchten, und wir tun das, weil wir keine Leistungskürzungen bei denjenigen vornehmen möchten, die in diesen Krisenzeiten besondere Unterstützung brauchen. Ich möchte auch noch feststellen, dass wir die Veränderungen bei den U-25-Jährigen nicht vorgenommen haben, weil die Union lange oder laut geschrien hat, wie Sie selber in Ihrem Antrag schreiben, sondern weil wir ganz intensive Austauschprozesse mit den Jobcentern, mit der Bundesagentur für Arbeit, mit den Jugendberufsagenturen geführt haben, die letztendlich zu der Schlussfolgerung kamen, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht klug ist, diese Reform vorzunehmen. – Wir tauschen uns regelmäßig mit den Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit aus, Herr Whittaker. Sie haben die BA und die Jobcenter erst in der Opposition entdeckt. Meine Damen und Herren, die Union hat keinerlei konstruktive Alternativen. Sie leisten zu wenig. Sie liefern auch in den Haushaltsdebatten zu wenig. Das ist für eine der größten Oppositionsfraktionen im Deutschen Bundestag einfach zu wenig.