Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich denke, diese Debatte zeigt heute ganz deutlich, in welch unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und Welten wir anscheinend leben. Und wenn wir einmal die ganze Mautdebatte seit Beginn des Beschlusses im Kabinett nüchtern betrachten, dann stellen wir fest, dass die Unternehmer, die Branche mit Experten aus der Praxis ihre Sicht umfassend eingebracht haben und Sie das alles ignoriert haben. Man muss an diesem Tag auch sagen, dass die Maut, die heute unter dem Deckmantel des Klimaschutzes beschlossen werden soll, erst einmal nur dazu da ist, Mehreinnahmen zu generieren: 7,6 Milliarden Euro. Dieses Geld wird den Bürgerinnen und Bürgern aus der Tasche gezogen, oder die Unternehmen bleiben auf den Kosten sitzen, weil sie sie vielleicht teilweise nicht weitergeben können. Selbst in dieser Woche haben Sie es bei der Regierungsbefragung mit Bundesverkehrsminister Wissing verweigert, die Einführung vom 1. Dezember 2023 auf Januar 2024 zu verschieben. Man kann nur noch den Kopf darüber schütteln, wie Sie hier vorgehen. An dieser Stelle ist klar, dass aktuell keine alternativen Antriebstechnologien und auch keine Infrastruktur zur Verfügung stehen. Diese Argumente sind hinreichend ausgetauscht. Deshalb handelt es sich um eine echte Mehrbelastung und sonst nichts. Dass sich hier Abgeordnete von den Grünen freuen, dass künftig möglicherweise die Maut auch noch ausgeweitet werden soll! Das wird doch zu massiven Problemen führen. Es wurden keinerlei Gestaltungs- oder Ermessensspielräume genutzt. Denken wir nur an das Beispiel mit der maximalen EU-rechtlichen CO2-Bepreisung. Das wäre möglich. Es wurde bei den Vorrednern so dargestellt, dass es so eingeführt werden muss. Aber das ist faktisch falsch; denn Ihnen allen liegt das Wegegutachten vor, und Sie hätten natürlich Ermessensspielräume. Aufgrund dessen haben wir von der Union in der Ausschusssitzung einen Änderungsantrag vorgelegt, der von Ihnen abgelehnt wurde. Wir sehen die großen Investitionsbedarfe für die Infrastruktur, aber auch für die Förderprogramme zur Umstellung auf alternative Antriebstechnologien, um auch die Unternehmer zu entlasten. Wir sehen hier aber auch, dass Ihre Politik völlig an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht. Ich hatte soeben die CO2-Komponente angesprochen. Sie ignorieren auch die wertvolle Möglichkeit von Biokraftstoffen völlig, die wir auch nutzen könnten, um Übergangszeiträume zu generieren. Es gäbe schon ein Vorbild, nämlich die Agrardieselrückvergütung in der Landwirtschaft. Auch hier könnten Rückvergütungen an die Unternehmer zur Überbrückung umgesetzt werden, um CO2-Emissionen sofort umfassend zu reduzieren. Also, wenn es um das Klima geht, dann nutzen Sie doch alle Möglichkeiten, aber bitte gemeinsam mit der Transport- und Logistikbranche. Sorgen Sie nicht tagtäglich für weitere Mehrbelastungen in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten. Vielen Dank.