Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In einem Land wie Deutschland, das nur begrenzt natürliche Ressourcen hat, waren wir schon immer auf den Erfindungsreichtum unserer Bewohnerinnen und Bewohner angewiesen. Es ist geradezu von überlebenswichtiger Bedeutung, dass wir das Feuer der Kreativität, der Neugier und des Erfindergeistes der Menschen in unserem Land stetig am Brennen halten. Wer von Ihnen campt, grillt oder zu Hause noch einen Ofen hat, weiß: So ein Feuer, das bekommt einen ordentlichen Schub, wenn man so richtig pustet oder ihm mit einem Blasebalg einen kräftigen Windzug verpasst. Das SPRIND-Freiheitsgesetz ist ein solch kräftiger Windzug. Die SPRIND soll neue Formen der Innovationsförderung quasi als Reallabor testen, weil – und das sieht man an der Reaktion der Projektträger des BMBF mit ihrem Grundlagenpapier zum SPRIND-Freiheitsgesetz – mit diesem Gesetz offensichtlich Fragestellungen adressiert werden, denen wir mit den bisherigen Werkzeugen von gewöhnlichen Förderprogrammen des BMWK oder BMBF für projektorientierte Forschungsförderungen dieser Form nicht begegnen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, keine kleinteiligen Programme, schnelle Entscheidungen, lange Linien und konkurrierende Teams, meilensteinbasierte Evaluation – das mögen zunächst alles erst mal nur Schlagworte sein. Aber die Verinnerlichung dessen, was sie bedeuten, wird uns in die Lage versetzen, mit der SPRIND nicht nur neue Sprunginnovationen und ihre Akteure zu identifizieren und zu unterstützen, sondern auch vielfältige Instrumente zu entwickeln, die den Innovationsstandort Deutschland insgesamt nach vorne bringen. Die SPRIND selbst adressiert auch eines der drängendsten Probleme, das unter anderem durch die Start-up-Strategie angesprochen wurde, nämlich die Organisation großer Finanzierungsrunden für erfolgreiche Start-ups in der Wachstumsphase. Oft sind Innovatoren in genau dieser so wichtigen Wachstumsphase in der Vergangenheit mehrfach ins Ausland abgewandert. Das Ziel muss sein, diese Firmen in Deutschland zu halten. Die SPRIND spielt dabei eine wichtige Rolle in unserem Werkzeugkasten. Lassen Sie mich abschließend noch bemerken: Aus meiner Sicht ist das, was dieses Gesetz beinhaltet, eine Blaupause – eine Blaupause und ein Denkanstoß dafür, wie wir in Deutschland die Organisation und Durchführung von projektorientierter Innovationsförderung generell umgestalten, flexibilisieren, vereinfachen, fitter machen können. Man stelle sich vor, der Geist dieses Gesetzes würde auf andere Projektträger des BMBF, deren Budget das der SPRIND ja noch übersteigt, angewendet werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin davon überzeugt, dass wir in Deutschland in diesem Bereich noch eine ganze Menge schlafendes Potenzial haben, das nur darauf wartet, abgerufen zu werden. Und ich würde mich deswegen auch freuen, wenn dieses Gesetz ein Auftakt ist zu mehr Mut und Reformwillen im Bereich der projektorientierten Forschungsförderung. Vielen Dank.