Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie uns doch mal einen Blick darauf werfen, warum wir damals mit der Strategie begonnen haben. Das haben wir nicht gemacht, weil der Begriff „Start-up“ so hip und cool klingt, sondern weil wir Innovationen vorantreiben wollen. Wir wollen mehr Menschen für das Unternehmertum begeistern. Wir brauchen Unternehmensnachfolgen für den Mittelstand. Wenn wir unsere Wirtschaft stärken wollen, dann müssen wir die Macher und die Schaffer in diesem Land unterstützen, dann müssen wir diejenigen unterstützen, die bereit sind, unternehmerisches Risiko auf sich zu nehmen, und genau das machen wir mit der Start-up-Strategie. Gründen hat auch eine sehr persönliche Ebene. Gründen ermöglicht Aufstiegschancen. Mir wurde es nicht in die Wiege gelegt, irgendwann mal Mitglied hier im Deutschen Bundestag zu sein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich meinen Vater nach der Schule und nach seiner Schicht am Benz-Werk abgeholt habe, und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die diesen Background hat, und ich weiß, dass es so viele Menschen da draußen gibt, die richtig Bock haben, was auf die Beine zu stellen. Wir in der Ampel sind Ermöglicher. Der Staat muss Menschen dazu befähigen, ihre Ziele zu erreichen und zu verfolgen. Wir haben Bürokratie abgebaut, damit wir beispielsweise Onlinegründungen voranbringen können. Wir werden die Mitarbeiterkapitalbeteiligung auf den Weg bringen. Damit setzen wir nicht nur steuerliche Anreize, sondern wir drücken unsere Wertschätzung denen gegenüber aus, die Risiko auf sich nehmen – für unsere Gesellschaft. Start-ups gibt es nicht nur in den Szenenvierteln der Großstädte. Die Transformation findet überall statt: in den Gemeinden, in den Kleinstädten, im ländlichen Raum. Deswegen war es uns in der Ampel auch wichtig – und wir haben großen Wert darauf gelegt –, mit dem RegioInnoGrowth-Fonds und den Startup Factories zwei Instrumente zu schaffen, die Initiativen vor Ort aktiv unterstützen. In meiner Zeit als Gemeinderätin habe ich das Mannheimer Green-Tech-Zentrum auf den Weg gebracht. Wir haben gerade letzte Woche den offiziellen Förderbescheid über 7,5 Millionen Euro von EU und Land bekommen. Genau diesen Weg, diesen regionalen Ansatz, gehen wir in Baden-Württemberg. Wir haben es mit diesem Ansatz geschafft, drittinnovativste Region weltweit zu werden. Für erfolgreiche Innovationen braucht es auch eine vielfältige Gründerszene und damit gezielte Angebote für Frauen. Umso wichtiger ist es, dass wir bei den nächsten Haushaltsverhandlungen die Mittel für den EXIST-Women-Fonds einstellen und damit ganz vielen Frauen noch mal neue Angebote ermöglichen und damit auch die Gründerszene vielfältig machen. Lassen Sie uns bei all dem nicht vergessen: Es geht nicht nur um die Umsetzung von technischen Maßnahmen, sondern die Start-up-Strategie – – ist auch ein großer Beitrag für einen echten gesellschaftlichen Fortschritt. Vielen Dank.