Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Frau Bär, wir beschäftigen uns in jeder Sitzungswoche im Familienausschuss mit der Zukunft unserer Kinder, und wir laden Sie sehr herzlich ein, da häufiger vorbeizukommen, um mit uns zu diskutieren, anstatt an Zehn-Punkte-Plänen zu arbeiten. Ich habe mir diese Punkte ganz aufmerksam angeschaut und habe mich am Ende wirklich gefragt: Was ist denn hier innovativ und besonders neu? Ich habe nicht sehr viel feststellen können. Ich nehme mal einen konkreten Punkt. Sie schreiben: Das ist doch genau das, was wir die ganze Zeit tun. Noch vor der Sommerpause haben wir alle Vertragsvereinbarungen zwischen Bund und Ländern unterschrieben. Rund 3 Milliarden Euro fließen vom Bund zu den Ländern für den Ausbau des Ganztags, und der Bund verpflichtet sich, sich an den laufenden Betriebskosten zu beteiligen. Gleichzeitig sind wir gerade dabei, einen gemeinsamen Qualitätsrahmen zu entwickeln, der sowohl hier in Berlin als auch bei mir in Böblingen gilt. Das ist nicht ganz so einfach. Wir wollen natürlich die regionalen Unterschiede in diesem Qualitätsrahmen berücksichtigen, aber es sollen Mindeststandards gelten. Da sind wir dran. Sie sehen: Alles, was Sie fordern, setzen wir längst um. Helfen Sie doch lieber mit. Sprechen Sie doch mal mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in den Bundesländern, in denen Sie mitregieren, in Bayern, bei mir in Baden-Württemberg, wie wir dort den Ganztag noch schneller erweitern und hier ein bisschen mehr Tempo reinbringen können. Natürlich brauchen wir für den Ganztag und für die Kitas mehr Personal, am besten multiprofessionelle Teams. Auch hier hat doch der Bund in den letzten Jahren eine wichtige Dynamik in Gang gesetzt: mit dem Gute-KiTa-Gesetz, mit der Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher und mit der PiA; das ist ein absolutes Erfolgsmodell, mit dem wir viele junge Menschen für diese Ausbildung gewinnen. Wir haben vor der Sommerpause weitere wichtige Gesetze verabschiedet. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung unterstützen wir junge Menschen dabei, eine Ausbildung zu machen. Beschäftigten ermöglichen wir es, sich unkompliziert weiterzubilden und auch einen Quereinstieg zu wagen. Natürlich wird es nicht reichen, wenn wir nur die inländischen Potenziale nutzen. Wir brauchen zusätzliche Fachkräfte und Arbeitskräfte aus dem Ausland, und hier setzen wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz an. Sie schreiben tatsächlich in Ihrem Antrag – ich zitiere –: „Außerdem braucht es ... erleichterte Zugänge für ausländische Fachkräfte mit guten deutschen Sprachkenntnissen.“ Ja, was denken Sie denn eigentlich, was wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz machen? Wir sorgen dafür, dass Arbeits- und Fachkräfte schneller und unbürokratischer in Deutschland arbeiten können. Bei diesem Gesetz hätten Sie ruhig mitstimmen können, anstatt jetzt hier irgendwelche Schaufensteranträge zu stellen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind uns der Herausforderungen bewusst, und wir sind dabei, diese zu lösen: mit der bereits erwähnten Kindergrundsicherung, mit dem KiTa-Qualitätsgesetz, mit dem Ausbau des Ganztags, mit der Aus- und Weiterbildungsförderung, mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Das alles haben wir in nur zwei Jahren erreicht, und wir werden in diesem Tempo weitermachen, weil uns die Zukunft unserer Kinder wichtig ist. Vielen Dank.