Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kultur und Medien sind die tragende Säule unserer Demokratie; dazu haben wir heute schon einiges gehört. Sie sorgen für Austausch und Dialog und sind damit entscheidend für den Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft. Die Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen und den vielen geschlossenen Kultureinrichtungen hat gezeigt, wie stark sich Einschränkungen auswirken. Deswegen bin ich froh und erleichtert, dass es uns im Haushaltsentwurf 2024 gelungen ist, den Kulturetat auch trotz der Haushaltskonsolidierung und der Einsparvorgaben stabil zu halten – stabil auf dem erhöhten Niveau der Nach-Corona-Jahre. Für das kommende Jahr planen wir mit 2,15 Milliarden Euro. Das, meine Damen und Herren, ist ein klares Signal. Es zeigt, wie ernst es uns damit ist, Kultur und Medien als Stabilitätsanker unserer demokratischen Gesellschaft zu verstehen. In Kürze werden wir neue Zahlen zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler haben. Wichtig ist jetzt, dass im Haushalt die Tarifsteigerungen abgedeckt werden, damit diese nicht zulasten der Kultureinrichtungen oder des Programms gehen. Aber letztlich müssen alle, die mit Kunst, Kultur und Medien ihr Geld verdienen, davon gut leben und auch vorsorgen können. Darum werden wir uns weiter kümmern. Ich bin direkt gewählte Abgeordnete aus Brandenburg, aus einer sehr ländlich geprägten Region. Jeden Tag erlebe ich, wie wichtig es ist, Austausch zu ermöglichen, faktenbasiertes Wissen für alle erreichbar zur Verfügung zu stellen, in die politische Bildung auch der Erwachsenen zu investieren und für Gerechtigkeit und soziale Sicherheit zu sorgen. Mit unserem Ansatz ermöglichen wir Kultur für alle: mit dem Kulturpass für alle 18-Jährigen überall im Land, denen wir ganz konkret den Zugang zu Kultur gerade nach der Pandemie ebnen. Wir investieren massiv in die Kulturfonds und in die freie Szene, um kulturelle Angebote überall im Land zu ermöglichen. Wir stocken massiv auf: den Fonds Darstellende Künste, die Mittel für die Literatur, die Soziokultur. Der Amateurmusikfonds zeigt exemplarisch, dass wir die Vielfalt der Kultur im Land im Blick haben. Neben den großen Häusern und den bundesweiten Festivals haben wir zum Beispiel auch den Karneval und den Zirkus im Blick. Hier wird ein breites Publikum erreicht, das sich selbst vielleicht nicht als kulturinteressiert bezeichnen würde. Aber ja, auch Zirkus und Karneval, meine Damen und Herren, sind Kultur. Die Kultur im ländlichen Raum unterliegt besonderen Herausforderungen. Die Angebote sind weit verteilt. Vernetzung und gegenseitige Unterstützung sind notwendig. Das fördern wir etwa über die Kulturstiftung des Bundes. Der Zugang zu kulturellen Angeboten und verlässlichen Informationen muss überall im Land gleichermaßen gewährleistet sein. Deshalb sorgen wir dort, wo es in die Zuständigkeit des Bundes fällt, für gute Rahmenbedingen für starke Bibliotheken. Wir werden auch weiter in die Erinnerungskultur investieren und damit einen Beitrag zur Aufarbeitung und Versöhnung leisten. Als Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaft ist es mir sehr wichtig, dass wir uns intensiver mit unserem Nachbarland Polen und unserer gemeinsamen Geschichte auseinandersetzen. Ich freue mich, dass in der vergangenen Woche das Eckpunktepapier für das Deutsch-Polnische Haus vorgestellt werden konnte. Meine Damen und Herren, Kultur und Medien sind grundlegend für unsere demokratische Gesellschaft. Der vorliegende Haushaltsentwurf bildet diese Priorität ab. Lassen Sie uns dieses starke Signal gemeinsam aussenden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.