Sehr geehrte Präsidentin! Werte Kollegen! Frau Ministerin! Es ist darüber geredet worden: Also sprechen wir über die Kosten der Zwischen- und Endlagerung. Zum einen stelle ich fest, dass ein Gutteil der Kosten aus dem Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, kurz: KENFO, entnommen wird. Das heißt: Die Stromproduzenten haben das marktwirtschaftlich vorfinanziert. Und ich stelle fest: Sie haben das bei Strompreisen getan, die um ein deutlich Vielfaches niedriger waren, als die Strompreise es heute sind. Das ist der Beweis, dass man große Mengen an Strom sehr preiswert aus Kernenergie erzeugen kann. Zum anderen wird es Zeit, dass wir uns dem Standortauswahlverfahren einmal widmen und es hinterfragen. Wollen wir wirklich an einem Verfahren festhalten, das nach jetzigem Fahrplan eine Lösung erst zu Beginn des kommenden Jahrhunderts verspricht? Ich weiß, Sie wollen das. Sie wollen das, um die Angst der Menschen in diesem Land vor einem Endlager zu schüren. Und dazu verschwenden Sie Abermillionen – es ist angesprochen worden –, um ein Gremium am Leben zu erhalten, das gar keine Lösung für dieses Problem finden soll. Sie machen eine geologische Entscheidung auf Kosten der Steuerzahler zu einer rein ideologischen Entscheidung. Alldieweil entdecken viele Kollegen hier ihre Liebe zur Kernenergie – wie immer kurz vor Wahlen. Die Kollegen der FDP fordern jetzt einen Stopp des Rückbaus. Da habe ich eine hervorragende Nachricht für Sie: Ihre Forderung nach einem Rückbaustopp kann Realität werden; denn der AfD-Antrag liegt bereits vor, Drucksache 20/6537. Aber, liebe FDP, was haben Sie in der ersten Lesung dazu gesagt? Ich zitiere mal die Kollegin Skudelny: „Ein Kernkraftwerk ist keine Kaffeemaschine, die man einfach mal anwirft.“ Zitat Ende. Dann haben Sie uns noch beleidigt, und den Rest der Redezeit wussten Sie nichts mehr zu sagen; die haben sie verstreichen lassen. Ja, was denn nun, liebe FDP? Wollt ihr die Kernenergie, oder wollt ihr sie nicht? Oder hängt das Wollen bei euch davon ab, wie oft ihr in Zukunft noch die 5-Prozent-Hürde reißt? Und auch der Herr Merz hat pünktlich zu den anstehenden Wahlen in Bayern und Hessen seine Liebe zur preiswerten und unbegrenzt verfügbaren Kernenergie entdeckt. Aber dieses wahltaktische Rein-Raus ist genauso durchschaubar, wie es leider auch unwürdig ist; denn das glaubt der Herr Merz doch selber nicht. Glaubhaft würde es erst dann, wenn Herr Merz sich mal gerade macht und Klartext redet, nämlich – erstens –: Die 16 Jahre der Merkel-Regierung waren ein energiepolitisches Fiasko, eben die dümmste Energiepolitik der Welt. Benennen Sie es einfach mal so! Zweitens. Die Energiewende ist gescheitert, und jeder weitere Tag in diese falsche Richtung macht uns ärmer, abhängiger und schadet Natur und Umwelt. Drittens. Die wirtschaftliche Situation im Land schreit in Sachen Energiepolitik nach einem fundamentalen Richtungswechsel hin zur Kernenergie. Energiepolitik eignet sich eben nicht für zaudernde, wankelmütige parteipolitische Aussagen. Sie muss für eine Nation auf Jahrzehnte hinaus festgelegt werden, damit die Menschen nicht Not leiden und die Wirtschaft ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland treffen kann – eine Aufgabe, bei der wir der Ampel gerade komplett beim Versagen zuschauen. Meine Damen und Herren von FDP und Union, machen Sie einmal gute Politik. Ich verspreche Ihnen: Dann klappt es auch mit den guten Wahlergebnissen. Das beste Beispiel ist die AfD-Fraktion.