dann werden wir selbst irgendwann mal zum Empfängerland. So sieht es aus. Deswegen brauchen Sie sich doch nicht aufzuregen. Schauen Sie sich doch den Umgang miteinander in der Ampel an. Der Bundeskanzler versucht nur noch, irgendwie halbwegs mit einem blauen Auge – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dieser Koalition und aus dem Amt dann 2025 rauszukommen. Was wir jetzt brauchen, ist eine klare Prioritätensetzung. Die Ministerin kann nicht unbedingt etwas für die schlechte Wirtschaftspolitik dieser Ampel in Deutschland. Mit diesem Weniger muss man Prioritäten setzen. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zunächst einmal, Frau Ministerin, will ich sagen: Persönlich bemühen Sie sich sehr. Aber wir wollen hier auf die Fakten schauen: in diesem Haushalt 641 Millionen Euro weniger im Vergleich zum vergangenen Jahr. Das heißt weniger Geld für die Bekämpfung des Hungers, von Armut, von Fluchtursachen, weniger Geld auch für die Vertretung deutscher und europäischer Interessen in der Welt. Dieser Ansatz ist verantwortungslos, kurzsichtig und widerspricht dem Koalitionsvertrag. – Was heißt hier „Boah“? Jetzt wird hier „Boah“ gerufen. – Das sage nicht ich, das sagen die Politikerinnen und Politiker der Grünen. Frau Düring hat das jetzt noch mal dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ gesagt. Also, so ist der Umgang hier in der Koalition. Jetzt muss ich mal fragen: Was ist denn die Meinung dieser Ampel? Ist das jetzt ein guter Ansatz, ist das kein guter Ansatz? Also, wenn Sie so Politik machen, wundert mich nicht, dass das Vertrauen in diese Bundesregierung immer weiter zurückgeht. Aber jetzt will ich Ihnen noch etwas sagen. Ja. Die hat es auch in der Vergangenheit immer gegeben, und die gibt es jetzt auch. Wir brauchen jetzt nicht über einzelne Anträge zu sprechen. Passen Sie doch mal auf. Ich erinnere doch an die Anträge, die wir zu verschiedenen Themen eingebracht haben, zum Beispiel zur Situation in Afrika, als es darum ging, die Situation von Frauen zu verbessern, oder zur Frage der kommunalen Zusammenarbeit. Das wird von den Grünen immer pauschal abgelehnt, weil es von der Opposition kommt. Jetzt sage ich Ihnen mal was zu der Finanzierung, weil hier viele junge Menschen sind. Da will ich mal die Ministerin in Schutz nehmen – doch, das ist die Antwort zu der Gegenfinanzierung –, Frau Präsidentin, wenn ich darf. – Da waren zweieinhalb Fragen zusammengeschustert. Ich will die Ministerin mal in Schutz nehmen. Ja, natürlich muss sie um das Geld kämpfen; das gelingt nicht. Aber sie muss sparen, weil natürlich die Steuereinnahmen zurückgehen, weil die wirtschaftliche Kraft Deutschlands nachlässt. Diese Ampelregierung sorgt dafür, dass der Standort Deutschland immer schlechter wird, der Staat weniger Geld hat, und am Ende spüren es die Menschen hier in Deutschland und auch auf der ganzen Welt. Wenn Sie noch ein paar Legislaturperioden mit dieser Ampelregierung weitermachen, Aber was heißt feministische Entwicklungspolitik? Wir haben heute wunderbare Sonntagsreden gehört, aber keine Substanz. Was sind denn Ihre Ziele? Was ist eigentlich Ihre Strategie für die jungen Mädchen, die in Dschenin oder im Libanon in den Flüchtlingslagern sind? Was ist mit Syrien? Ich habe nichts gehört, keine Strategie für den Umgang mit Assad. Jetzt lese ich, es gibt wieder Geld. Wir schicken Geld nach Afghanistan. Was ist denn langfristig Ihre Strategie in der Entwicklungspolitik für den Umgang mit Afghanistan und den dort herrschenden Taliban? Ich kann Ihnen eines sagen: Die Grünen werden es nicht glauben, aber es ist doch schwerer, eine Strategie für die Taliban zu haben, als mit Christian Lindner zu verhandeln. Wenn Sie sich in Ihrer eigenen Koalition nicht durchsetzen können, dann traut man Ihnen in der Welt eben auch nur ganz wenig zu. Deswegen brauchen wir eine klare Prioritätensetzung: Was wollen wir erreichen? Was tun wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern dafür, damit die Menschen sich zum Beispiel nicht auf den Weg nach Deutschland machen? Ich erwarte von der Bundesregierung klare Ziele, strategische Ziele, was man in welchen Regionen bis wann erreicht hat. Wir können nicht alles global einfach in schönen Sonntagsreden verpacken, sondern wir brauchen eine klare Zielsetzung. Meine Damen und Herren, ich sage es Ihnen noch mal voraus: Wenn diese Bundesregierung so weitermacht und diesen Industriestandort und den Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin vernachlässigt, dann wird es dazu kommen, dass wir in den nächsten Haushalten in der Entwicklungszusammenarbeit und in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit noch weiter kürzen müssen. Das will niemand. Deswegen: Vernünftige Politik machen! Wir bieten Ihnen an, gemeinsam an vernünftigen Lösungen zu arbeiten; aber das gilt für alle Bereiche. Versuchen Sie nicht, als Ampel so arrogant aufzutreten. Das mögen die Menschen nicht – schauen Sie sich die Umfragen an –, und das tut dem Land auch nicht gut. Vielen Dank.