- Bundestagsanalysen
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Das Meer verbindet Völker miteinander, und jeder Mensch verbindet etwas mit dem Meer. Die Meere sind unverzichtbare Handelswege, die maritime Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, unsere Küsten sind gefragte Urlaubsregionen, und auch die Sicherheit auf See muss organisiert werden.
Wenn man in meinem Wahlkreis auf das Meer schaut, beispielsweise vom Marine-Ehrenmal in Laboe aus, dann wird diese Mehrdimensionalität sehr deutlich: Am Strand erholen sich Familien, auf dem Wasser sieht man Surfer und Segler. Weiter draußen fahren Handelsschiffe, und vielleicht fährt auch ein Schiff der Deutschen Marine vorbei. Und in der Ferne kann man die Wohnviertel der Stadt Kiel und die Kräne ihrer Werften erkennen.
Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Claudia Müller [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir über das Meer sprechen, sprechen wir über Menschen. Es sind unsere hochqualifizierten Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter, die Schiffe bauen. Es sind tüchtige Seeleute aus vielen Ländern, die sie bemannen. Es sind gestandene Hafenarbeiter, die sie beladen, und es sind die Seeleute und Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Marine, die auf den Schiffen der Marine ihren Dienst tun. Ich freue mich, dass wir diese Debatte heute führen; denn diesen Menschen verdanken wir ganz, ganz viel. Mit der heutigen Debatte zeigt der Deutsche Bundestag: Wir stehen an der Seite der Werktätigen im maritimen Sektor, und wir zollen ihnen unseren Respekt.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP und des Abg. Stefan Seidler [fraktionslos])
Potenziell bedeuten die anstehenden Investitionen in den Bau von Windparks, in Handels- und Militärschiffe sichere Arbeitsplätze, großen Wohlstand und eine möglichst gute Ausbildung unserer Jugend. Doch um diese Chance zu nutzen, müssen wir den maritimen Sektor gut regulieren; denn es gibt etwas, was man mit den Worten des Schriftstellers John Banville als die „Gleichgültigkeit der See“ bezeichnen kann.
Endlich ein Zitat!)
Den Markt kümmert es nicht, wo ein Schiff gebaut wird, solange es fährt. Den Kunden interessiert es oftmals nicht, dass die Wettbewerbsbedingungen der maritimen Industrie innerhalb und außerhalb Europas sehr ungleich sind. Und wie viel wissen wir eigentlich genau über die Arbeitsbedingungen der Seeleute auf den Ozeanen?
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der maritime Sektor bietet dann enorme Chancen, wenn er gut reguliert wird. Wir müssen den Schiffbau als deutsche und europäische Schlüsseltechnologie erhalten. Wir müssen unsere Infrastruktur ausbauen und für gute Arbeitsbedingungen sorgen – an Land und auf See. Das ist das Ziel unseres maritimen Antrags: dass wir das Potenzial des maritimen Sektors für ein gutes Leben nutzen.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP und des Abg. Stefan Seidler [fraktionslos])
Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Meer ist mehr als nur Wasser, es ist mehr als nur ein Wirtschaftsraum. Es ist ein Symbol für die menschliche Entwicklung, dafür, Neues zu wagen, die Welt zu erkunden, die eigenen Grenzen zu erweitern. Setzen wir der Gleichgültigkeit der See unseren politischen Gestaltungswillen entgegen! Denn es kann letztlich nur derjenige mitbestimmen, der souverän ist, und es kann nur derjenige Dinge zum Guten ändern, der die notwendigen Ressourcen dafür hat.
Ich freue mich, dass wir heute den maritimen Antrag der Ampelkoalition auf den Weg bringen, und ich danke allen, die daran mitgewirkt haben.
Vielen Dank.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP und des Abg. Stefan Seidler [fraktionslos])
Enak Ferlemann spricht jetzt für die CDU/CSU-Fraktion.
Beifall bei der CDU/CSU)