Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein sozialökologischer Umbau im Baubereich heißt damit konkret: Wir brauchen bezahlbares Wohnen für alle Menschen, und wir werden dies mit den ökologischen Herausforderungen beim Bauen in Einklang bringen. Dafür stehe ich persönlich, dafür stehen wir als Bündnisgrüne. Bei dieser Kraftanstrengung stehen wir an Ihrer Seite, Frau Ministerin. Vielen Dank. Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mein Name ist Kassem Taher Saleh, ich bin Bauingenieur, Bündnisgrüner und Sachse, und ich bin entschlossen, den notwendigen sozialökologischen Umbau im Bausektor voranzutreiben. Gerade hier müssen wir tatsächlich mehr Fortschritt wagen. Auch im Jahr 2021 hat der Gebäudesektor das Klimaziel nach dem Klimaschutzgesetz deutlich verfehlt. Über 33 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen stammen aus dem Gebäudesektor. An vielen Orten habe ich das als Bauleiter persönlich gesehen. Tonnenweise Beton und Kunststoffe werden verbaut, obwohl das große CO2-Schleudern sind. Es fehlen außerdem klimafreundlichere Elemente wie Wärmepumpen, Photovoltaik, begrünte Dächer und Fassaden. Das ist, gelinde gesagt, energetischer und ökologischer Bullshit, meine Damen und Herren. Aber nach Jahren des Stillstands unter Horst Seehofer wird es mithilfe der neuen Ampelkoalition jetzt endlich vorangehen. Wir Bündnisgrüne haben immer wieder eine Bauwende gefordert. Sie kommt jetzt auch; denn wir werden 400 000 Wohnungen jährlich klimaneutral bauen. Wir werden neuen Technologien den Weg bereiten und gleichzeitig auf ökologische Baumaterialien und Rohstoffe zurückgreifen. Die Verwendung von Holz werden wir im Zuge einer nationalen Holzbaustrategie ausweiten. Mit dem neuen digitalen Gebäuderessourcenpass können wir diese Baustoffe dann dokumentieren und somit den gesamten Lebenszyklus im Blick haben. Das ist die Zukunft und schon bald die Gegenwart des Bauens, meine Damen und Herren. Schon bald wird sich der Slogan etabliert haben: „Auf dieses Holz können wir bauen“. Gleichzeitig möchte ich hier und heute deutlich machen: Wohnen ist ein Grundrecht, und zwar für alle, liebe Kolleginnen und Kollegen. Das gilt ganz besonders für Wohnungs- und Obdachlose, für Studierende und Azubis, für Menschen mit niedrigem Einkommen, für Geflüchtete, für Menschen im Alter und für Menschen mit Behinderung. Und eines sage ich Ihnen: Ganz egal, ob Sie Kassem, Cem, Klara oder Olaf heißen, der Name oder die Herkunft dürfen nicht darüber entscheiden, ob man eine Wohnung bekommt oder nicht. Eine solche Art der rassistischen oder klassistischen Diskriminierung ist unsozial und menschenunwürdig. Das gehört endlich beendet! Dazu stellt sich natürlich die Frage, wie wir es schaffen, dass alle Menschen würdevoll wohnen können. Das geht nur mit zukunftsgerichtetem und nachhaltigem Bauen, das tatsächlich allen zugutekommt.