Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kollegen! Seit letztem Jahr ist das Töten von Hühnerküken in Deutschland verboten. Anlass war, wie wir schon gehört haben, eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, dass das Töten männlicher Eintagsküken ohne vernünftigen Grund nicht mit dem Tierschutz vereinbar ist. Ich möchte hier mal ganz klar sagen, auch im Namen meiner Fraktion: Kein Tier darf sinnlos getötet werden. Das Gesetz zum Kükentötungsverbot hat im Bereich Tierschutz eine entscheidende Schwachstelle, und die muss heute dringend ausgebessert werden. Denn die zahlreichen Zoos, Auffangstationen und Falknereien in Deutschland sind maßgeblich auf die männlichen Küken angewiesen. Die Futterküken dienen dort als wichtiges, ja fast unersetzbares, artgerechtes Futter für verschiedene Säugetiere, Reptilien und Vögel, darunter beispielsweise Greifvögel, heimische Wildkatzen, Polarfüchse, Warane, Krokodile, Schlangen und viele andere seltene Tierarten, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Der Vorteil von Futterküken ist nämlich, dass sie bereits ab dem ersten Lebenstag eine vorteilhafte Nährstoff- und Vitaminzusammensetzung haben und sich für die bei den oben genannten Tierarten notwendige Ganztierfütterung eignen. Wir haben seit dem Verbot jetzt die absurde Situation, dass die männlichen Küken aus Deutschland nicht mehr ausgebrütet und verfüttert werden dürfen. Dafür müssen wir Abermillionen – über 40 Millionen – notwendige Futterküken jetzt über Hunderte von Kilometern aus dem Ausland herankarren, damit unsere deutschen Zoos und Falknereien ihre Tiere weiterhin artgerecht füttern können. Das ist eigentlich blanker Wahnsinn, meine Damen und Herren, und das hat weder etwas mit Umweltschutz noch mit Artenschutz oder Tierschutz zu tun. Das ist den Grünen alles scheißegal. Und mit vernünftiger Politik – das ist man ja von der Ampel gewohnt – hat es eben auch nichts zu tun. Es ist deshalb wichtig, dass wir heute die dringend benötigte Ausnahmeregelung für Futterküken schaffen, so wie wir das bereits vor zwei Jahren hier im Deutschen Bundestag gefordert haben. Es ist wie immer: Hätten Sie von Anfang an auf die AfD gehört, wäre es besser für Deutschland und besser für die Gesetze. Lassen Sie uns heute also dem Vorbild unserer europäischen Nachbarn folgen und gemeinsam dafür sorgen, dass wir die vielen seltenen und wertvollen Tiere in den Zoos und Falknereien in Zukunft wieder mit Futterküken aus Deutschland artgerecht füttern können. Unser dementsprechender Entschließungsantrag liegt Ihnen vor. Stimmen Sie zu, und stärken Sie mit uns zusammen den Tierschutz in Deutschland. Danke schön, meine Damen und Herren.