Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zurück aus der Welt der Vermutungen und des Kinos in den Deutschen Bundestag! Wir debattieren heute einen Antrag der AfD auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses; dazu komme auch noch direkt. Ich glaube, wir sind gut beraten, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Zur Sachlichkeit gehört – lieber Herr Dieren, vielen Dank, dass Sie uns den zugrundeliegenden Sachverhalt noch mal so ausführlich geschildert haben; nicht dass wir ihn vergessen wollten –, festzustellen, dass hier Mauscheleien fürs Familiäre, freundschaftliche Verstrickungen oftmals wichtiger sind als Kompetenz, insbesondere im hier auf der Regierungsbank nicht anwesenden – ah, jetzt doch anwesenden Wirtschaftsministerium. Nein, da können Sie sicher sein: Wir werden das als Fraktion nicht vergessen. Aber, liebe AfD, unsere Fraktion braucht keinen Untersuchungsausschuss. Warum? Die Vorwürfe sind ja unstreitig. Kein kritischer Journalist hat diese Verstrickungen aufgedeckt, sondern die Unionsfraktion, und das war eine absolut gute Tat im Sinne der Transparenz dieser Bundesregierung. So würde ich gerne beginnen wollen. Natürlich ist es in der Tat dem Ansehen dieses Hauses, aber auch dem Ansehen sämtlicher Ministerien nicht zuträglich, wenn solche Dinge ans Licht kommen. Es ist aber jedenfalls gut, zu sehen, dass parlamentarische Kontrolle auch ohne einen Untersuchungsausschuss gut funktioniert, und es ist auch gut, zu sehen, dass – zwar etwas zeitversetzt, möchte ich sagen – das Wirtschaftsministerium aber dennoch dann endlich reagiert hat. Was Ihren Antrag angeht, lieber Herr Brandner und liebe AfD: Sie beantragen ja schon zum wiederholten Male die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Ehrlicherweise muss man sagen: Wir debattieren dann immer wieder das Gleiche. Ihre Anträge sind nicht geeignet, dass man ihnen zustimmen könnte. Sie sind unbestimmt, sie sind pauschal. Sie grenzen den Untersuchungszeitraum nicht ein. Ich muss Ihnen das einfach so sagen – wir sind das Parlament, wir debattieren auch sachlich –: Diese Anträge sind letztlich nur dazu geeignet, das zu machen, was heute passiert, nämlich Tohuwabohu auszulösen, Kollegen zu provozieren und jedenfalls in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, dass sozusagen bis in die Arbeitsebene hinab Besetzungen rechtswidrig passieren. Diesen Verdacht möchte ich gerne – auch im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium, die ohne Parteibuch sehr korrekt ihren Job machen – in aller Deutlichkeit zurückweisen. Jeder macht seine Arbeit da, wohin er gesetzt worden ist. Deswegen möchte ich tatsächlich einfach ganz kurz sagen: Wir als Unionsfraktion brauchen hier keinen Untersuchungsausschuss. Wir machen solche Dinge selber. – Danke für den Hinweis! – Wir machen solche Aufklärungen selber. Deswegen bin ich mir relativ sicher, dass sie erfolgreich sind. Vielleicht kommt das ein oder andere noch nach. Also, lieber Herr Brandner, bleiben Sie gespannt, und bleiben Sie dran! Vielen Dank.