Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der 17. Juni 1953 sticht heraus in der deutschen Geschichte: Es war ein echter Volksaufstand. Begonnen als Arbeiterprotest gegen die erdrückende sozialistische Planwirtschaft in Ostberlin, weitete er sich rasch auf die ganze DDR aus. Mehr als 1 Million Menschen waren auf den Straßen. Ihre Forderungen waren: Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und ein geeintes Deutschland. Das SED-Regime war völlig überrumpelt. Nur durch den brutalen Einsatz sowjetischer Panzer konnte der Aufstand niedergeschlagen werden. Es gab über 50 Tote, darunter auch Todesurteile; Tausende kamen für Jahre ins Zuchthaus. Noch im selben Jahr erklärte die Bundesrepublik den 17. Juni als Tag der Deutschen Einheit zum Nationalfeiertag, was er bis zur Wiedervereinigung 1990 auch blieb, als der emotional blasse 3. Oktober ihn ablöste. Aber schon lange vor der Deutschen Einheit war der 17. Juni den Regierenden irgendwie peinlich geworden. Schließlich strebte man ein gutes Verhältnis zu den Machthabern in der DDR an. Am radikalsten in der Ablehnung nationalpatriotischer Gefühle waren damals schon die Grünen. 1983 blieben sie der Gedenkstunde des Bundestages demonstrativ fern und bezeichneten diese als großen Tag der Reaktion. Das muss man sich mal vorstellen! Sie haben neben den Linken am wenigsten das Recht, hier heute salbungsvolle Reden zu halten. Sie haben es auch deshalb nicht, weil Ihre Politik den freiheitlichen Idealen des 17. Juni diametral widerspricht. Bekenntniszwang – bei Androhung von Strafe der sozialen Ächtung – zu Weltoffenheit, Toleranz, Antidiskriminierung, Genderideologie und sogenanntem Antifaschismus – das hätte den grauen Männern im Politbüro definitiv besser gefallen als den Aufständischen von 1953. Zwar ist, gottlob, die DDR nicht wieder da. Aber ihr Gespenst geht bedrohlich um, und mit ihm kommen die Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen. In der DDR gab es die Nationale Front, einen Zusammenschluss der Blockparteien und Massenorganisationen, um die Vormacht der SED zu festigen. Zusammen standen sie gegen den Klassenfeind und den paranoid überall wahrgenommenen Faschismus. Und heute? Der Kampf gegen rechts verschlingt Milliarden und genießt höchste staatspolitische Priorität. Auf jedem deutschen Bürger, vor allem dem alten weißen Mann, lastet der Naziverdacht. Und da macht die CDU leider mit, Herr Müller. So viel zum Thema „Partei der Tyrannei“. Lange könnte man sprechen von den zunehmend dirigistischen Übergriffen des Staates auf die Wirtschaft im Namen der Klimaideologie, deren autoritärer Geist und deren Ineffizienz fatal an den Sozialismus erinnern. Und deshalb ist es so wichtig, an die mutigen Männer und Frauen des 17. Juni zu erinnern. An diesem Tag stand das Volk auf und sagte Nein zu Unterdrückung und Ja zu Freiheit. Es war ein großer Tag in der deutschen Geschichte. Vielen Dank.