Diese internationale Verantwortung, liebe Kolleginnen und Kollegen von der AfD, nehmen wir als Parlament bereits seit 2006 wahr; das heißt schon lange bevor Ihre Partei im Jahr 2013 gegründet worden ist. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch die CDU/CSU-Fraktion unterstützt die Verlängerung dieses UN-Mandates um ein weiteres Jahr, so wie wir dieses Mandat seit 2006 ununterbrochen – unabhängig von unserer Rolle in der Regierung oder in der Opposition – immer unterstützt haben. Diese Unterstützung hat auch bei der heutigen Entscheidung drei ganz wesentliche Gründe. Der erste Grund ist: Wir tun dies aus internationaler Verantwortung. Es handelt sich um ein Mandat der Vereinten Nationen, und dieses Mandat ist ein gemeinsames Mandat mit vielen anderen Verbündeten, die vor Ort die Sicherheit und die Einhaltung der Vereinbarungen zur Beendigung des zweiten Libanon-Krieges tagtäglich überwachen. Es ist in diesem Zusammenhang übrigens eine immer wieder auftauchende Mär der Linken, dass der Waffenschmuggel über Land von UNIFIL nicht bekämpft würde. Es stimmt, dass wir mit unserem Beitrag einen Beitrag leisten zur maritimen Sicherheit; aber selbstverständlich kontrolliert und überwacht und meldet UNIFIL auch Waffenschmuggel über die Landesgrenzen. Sie dagegen haben dieses Mandat aus ganz unterschiedlichen Gründen und unter ganz unterschiedlichen Tonalitäten nie mitgetragen. Ich sage Ihnen voraus: Wir werden dieses Mandat so lange fortsetzen, wie unsere internationale Verantwortung in den Vereinten Nationen das erfordert, und wir machen das nicht davon abhängig, ob die AfD-Fraktion der Auffassung ist, dass der Einsatz fertig und beendet ist. Ich will an dieser Stelle ganz deutlich sagen: Dieser Einsatz ist fertig und beendet, wenn die Vereinten Nationen der Auffassung sind, dass die Mission erfüllt ist, aber nicht, wenn einzelne Abgeordnete der AfD-Fraktion diese Überzeugung teilen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der zweite Grund, weshalb wir diesen Einsatz fortsetzen, ist, dass wir ausdrücklich dazu aufgefordert worden sind von den vormaligen Kriegsparteien bzw. formal noch immer im Krieg befindlichen Parteien, dem Libanon und Israel. Es ist die dringende Bitte beider Staaten, dass auch wir Deutsche mit unserer Beteiligung diesen Einsatz fortsetzen. Und wenn Die Linke hier behauptet, der Einsatz sei nicht erfolgreich, weil man ja gar nicht wisse, ob man Waffen gefunden hätte in der Vergangenheit, dann haben Sie schon den Auftrag nicht verstanden. Es geht natürlich darum, dass wir zurzeit einen Teil der Überwachungs- und Kontrollaufgaben noch selbst wahrnehmen. Aber Ziel der Mission ist mittlerweile, die libanesische Marine in die Lage zu versetzen, diese Aufgaben selbst wahrzunehmen – und das übrigens mit einem großen Erfolg. Deswegen weise ich Ihren Vorwurf zurück, der sich dann ja auch gegen die zurzeit 61 Soldatinnen und Soldaten richtet, die tagtäglich an der Ausbildung der libanesischen Marine mitwirken, dass dieser Einsatz wertlos oder erfolglos ist. Er ist es eben nicht. Wir haben großen Erfolg bei dieser Mission und können auch auf den deutschen Beitrag daran stolz sein, meine sehr verehrten Damen und Herren. Der dritte Grund, weshalb wir die Fortsetzung dieses Mandates unterstützen, ist, dass wir ein eigenes nationales Interesse an der Stabilisierung im Nahen Osten haben und auch in Zukunft haben werden. Wir konnten Anfang dieses Monats zur Kenntnis nehmen, dass die libanesische Justiz Anklage erhoben hat gegen die mutmaßlichen Attentäter des Anschlages auf die Blauhelmsoldaten vor rund einem halben Jahr, bei dem drei Soldaten verletzt wurden und am Ende ein Soldat, ein junger irischer Mann, durch diesen Anschlag sein Leben verloren hat. Dieser Anschlag steht im Verdacht, ausgeübt und geplant worden zu sein durch die Hisbollah, und dieser Anschlag macht einmal mehr deutlich, dass sich die Gewalt dieser terroristischen Organisation nicht ausschließlich gegen Israel richtet. Vielmehr richtet sie sich auch gegen die Wertegemeinschaft der Vereinten Nationen, sie richtet sich gegen unsere Demokratie, unsere Freiheit, unseren Staatsaufbau und gegen die internationale Solidarität. Auch aus diesem Grunde haben wir ein nationales Interesse daran, dass die Region stabil bleibt und wir mit diesem Einsatz unsere Soldatinnen und Soldaten auch weiter in die Lage versetzen, für diese Stabilität im Nahen Osten zu sorgen. Wir werden also in den weiteren Beratungen in den Ausschüssen die Fortsetzung dieser Mission wohlwollend unterstützen, und ich bin sicher, dass wir auch bei der diesjährig anstehenden Mandatsverlängerung als CDU/CSU-Fraktion am Ende aus voller Überzeugung der Verlängerung zustimmen werden. Vielen Dank.