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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In den letzten Wochen war ich viel unterwegs – in Krankenhäusern, Kinderarztpraxen
und Apotheken. Überall habe ich mit teilweise besorgten, teilweise aber auch frustrierten Mitarbeitenden des Gesundheitswesens gesprochen.
Aber das waren nicht die herausforderndsten Gespräche. Am herausforderndsten waren die Gespräche mit Eltern, die eigentlich dringend ein Antibiotikum
für ihre Kinder gebraucht hätten – ein Antibiotikum, das aber nicht verfügbar war –, und die daher weite Fahrten oder auch ein Breitbandantibiotikum in Kauf
nehmen mussten. „Wie ist das möglich? Ein so fortschrittliches Land kann seine eigenen Kinder nicht versorgen! Wie kann das sein?“, wurde ich gefragt. Die
Antworten sind vielschichtig; das haben wir gerade gehört. Ich bin froh, Herr Minister, dass wir mit diesem Gesetzentwurf jetzt auch konkrete Lösungen
liefern.
Mir ist aber wichtig, noch mal etwas Grundsätzliches anzusprechen. Wir haben es noch nicht geschafft, die Globalisierung in geeignete Bahnen zu
lenken – die Globalisierung, die so wesentlich zu unserem Wohlstand beigetragen hat. Die Vorteile haben wir gerne genutzt, die Nachteile und die Risiken aber
unterschätzt. Wer immer nur auf das Billigste setzt und sich auch noch abhängig macht von nur einem Lieferanten, egal ob bei der Herstellung von Medikamenten
oder von Schutzausrüstung oder auch bei Energielieferungen, wer sich so abhängig macht, zahlt am Ende eben doch einen sehr hohen Preis.
Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)
Das sollten wir in Zukunft immer bedenken.
Die Lösung heißt nicht, die Globalisierung zurückzudrehen, sondern eine vorausschauende, wertebasierte Wirtschaftspolitik, die sich breit aufstellt.
Das sind wir unseren Kindern schuldig.
Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Für die Unionsfraktion hat das Wort der Kollege Stephan Pilsinger.
Beifall bei der CDU/CSU)