Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Ich werde beweisen, dass CCS, also die Entnahme aus der Luft, der Transport und die Einlagerung von Kohlendioxid, CO2, nicht die Lösung für Klimaschutz ist. Restrisiken durch das Entweichen von CO2 aus Endlagern oder beim Transport werden einfach ausgeblendet. Das kann lebensgefährlich sein. Dass selbst die größten Lagerstätten eine Kapazitätsgrenze haben, und die Technologie extreme Kosten verursacht, wird ignoriert – einfach unglaublich. Aber konkret: Eine Tonne CO2 aus der Luft zu filtern, kostet derzeit etwa 600 Euro. Benötigt werden 4 700 Liter Wasser und bis zu 2 400 Kilowattstunden Strom. 2 400 Kilowattstunden Strom verursachen beim derzeitigen deutschen Strom-Mix aber gleich wieder eine Tonne CO2. Als Techniker stelle ich fest: Das ist Schwachsinn. Filtert man CO2 direkt aus der Abluft, zum Beispiel bei meinem Heimatheizkraftwerk Jena-Süd, dann sinken die Kosten zwar auf 90 Euro je Tonne, aber der Wirkungsgrad des Kraftwerkes sinkt um 10 Prozent. Dazu kommen noch Transport- und Einlagerungskosten von derzeit 130 Euro je Tonne. Also auch eine schlechte Lösung. Unsere Alternativen zur CO2-Reduzierung sind: Dezentraler Ausbau von Wind-, Biomasse- und Solarenergie, der Bau von Tages-, Wochen- und saisonalen Energiespeichern, die Umstellung der Industrie, mehr bezahlbarer öffentlicher Bus- und Bahnverkehr und die Stärkung und der Schutz natürlicher CO2-Senken. Alles Maßnahmen, die sicherer, wirksamer und vor allem preiswerter sind als CCS. Liebe Bürgerinnen und Bürger, das oberste 1 Prozent der Bevölkerung verursacht mit seinen Privatjets, Luxusjachten und seinem Lebensstil etwa 20 Prozent der Umwelt- und Klimaschäden. Um den Klimaschutz zu finanzieren, will die Linke eine Vermögensabgabe, und das ist nur gerecht. Vielen Dank.